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Symbol:Fluss
Kulturkreis:Antike Judentum Christentum Hinduismus Sonstige
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Bedeutung:

Fluß, Strom. An den großen Strömen entstanden um 3000 v. Chr. die großen Kulturen der Alten Welt. Was Hoangho, Ganges, Indus, Euphrat-Tigris und Nil als Leitlinien für die Menschheitsgeschichte bedeuten, wurde kulturhistorisch bisher noch nie vergleichend und zusammenfassend dargestellt (in der Neuen Welt ist dieses Phänomen nicht zu beobachten).

Symbolkundlich ist der Fluß jenes Wasser, das nicht wie das Meer statisch wirkt, sondern durch sein Strömen und seine Überschwemmungen die Dynamik und die Zeiteinteilung nachhaltig beeinflußt.

Die altjüdische Paradies-Tradition sieht das umgebende Land nach vier Himmelsrichtungen gegliedert: Pison (Indus?), Gihon (Ganges?), Hiddekel (Tigris) und Euphrat.

Auch die Abgrenzung des Lebensbereiches zum Jenseits wurde vielfach durch einen Fluß vorgestellt, ebenso der die Ökumene umrundende Okeanos als ein die Erdscheibe umgebender Strom an der Grenze.

Oft wird die Quelle der jeweils bedeutenden Flüsse im überirdischen Bereich gesucht; so etwa der Nil, ägyptisch »Jotru«, in einer Höhle, die Hauptflüsse Asiens (Brahmaputra, Ganges, Indus und Oxus) am Weltenberg Meru.

In Altchina wird der Zähmung der Flußgötter durch den mythischen Urkaiser Yü große Bedeutung beigemessen, und zur Besänftigung dieser Naturwesen wurden einst Menschenopfer dargebracht. In den Flüssen sollten Drachenkönige leben, die Opfergaben erwarteten (Symbole und Personifikationen der Gefahr, die durch Überflutungen und Stromschnellen entsteht), und ertrunkene Menschen wurden als gefährliche Wesen angesehen, die sich unter Badenden Stellvertreter suchten, um selbst für eine neue Wiedergeburt freizuwerden.

Aus dem antiken Hellas sind Namen von Flußgöttern (Acheloos, Skamandros, Kephissos u. a.) bekannt, welchen verschiedene Opfergaben dargebracht wurden (Stiere,  Pferde, Haarlocken, Schafe). Solche Flußgötter wurden meist als tiermenschliche Mischwesen dargestellt, etwa als Menschen mit Stierkopf oder als Kentauren (Nessos).

In Alt-Rom wurde der Tiber als »Tiberinus pater« verehrt und als Vater aller Flüsse angesehen.

In christlicher Zeit wurden die Paradiesflüsse oft auf Taufbecken symbolisch angedeutet und das Taufwasser mit jenem des Jordan verglichen, in dem Jesus von Johannes getauft wurde. Den Paradiesströmen wurden im Anklang an die griechische Mythik vier Höllenflüsse gegenübergestellt: Acheron, Kokytos, Styx und Phlegeton oder Pyriphlegeton (Feuerstrom).

Durchaus lebendig ist in Indien die Verehrung des Ganges, dessen Wasser alle menschlichen Verfehlungen auszutilgen imstande sein soll (»Wie das Feuer Brennholz verzehrt, so verzehrt Ganga die Sünden«), wie vor allem in Benares beobachtet werden kann. Der Ganges wird als ein direkt vom Himmel herabkommender Strom aufgefaßt, von Brahma gesandt, der sowohl die Asche Verstorbener als auch die Körper Lebender von jedem Sündenmakel reinigt, nachdem ihn der Gott Shiva aufgefangen und in sein Flußbett geleitet hatte. Auch die Pilgerfahrt zu den Quellen des heiligen Stromes gilt als höchst verdienstvoll für die Tilgung eines belasteten Karmas (Summe der menschlichen Taten, deren Konsequenz die kommenden Wiedergeburten bildet).

In der Wappenkunst bedeuten Flüsse und Wellen, so Böckler 1688, »daß der Vater eines solchen adelichen Herkommens entweder in seines Herrn Dienste große Reisen über Meer verrichtet oder über einen Fluß am ersten gesetzt, den Feind anzugreifen oder nachzujagen, oder daß er zu Wasser eine löbliche That gethan. Gleichwie nun das stehts bewegliche Wasser keine Fäulung noch todten Leichnam leiden will, sondern denselbigen mit unruhigen Wellen auswirfft: also können hochgestirnte Geister nicht müßig seyn und diejenigen wol vertragen, welche ihnen mit faulem Geschwätz überlästig sind. Das helle Wasser reiniget von allem Unflat gleich einem getreuen Freund, welcher nicht nur die Fehler weiset, sondern auch die Mittel lehret, sich solcher zu entschütten.«

Beispiele: 
Quellen: 
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