Fliege (griech. myia, lat. musca). Fliegen aller Arten sind als Symboltiere negativ gesehene Wesen, die jedoch oft durch Riten beschwichtigt werden sollten. Der im 2. Buch der Könige (1, 2) erwähnte Ba'al-zebul oder Beel-zebub, »der Gott von Ekron«, ist eine syrische Gottheit, die mit der Beherrschung der Fliegenschwärme in Verbindung gebracht wird wie in Griechenland »Zeus Apomyios« oder »Myiodes, Myiagyros«.
Teilweise herrschte die Vorstellung von dämonischer Macht, die sich in den unausrottbaren Fliegen verkörpere. Ihre Abbildung auf antiken Gemmen sollte vor dem »bösen Blick« (Auge) schützen. Ihr griechischer Name bezeichnete symbolisch einen Parasiten; im Vergleich zu unserer Redensart »aus einer Mücke einen Elefanten machen« war bei Lukian (120-180 n. Chr.) von der Fliege statt von der Mücke die Rede.
In der altpersischen Mythologie schlich sich das lichtfeindliche Prinzip Ahriman in Gestalt einer Fliege in die Welt ein.
Fliegenschwärme künden bei Jesajas 7, 18 Unheil an: Es »wird der Herr den Fliegen an den Mündungen des Nils in Ägypten pfeifen«. Fliegen sind vorwiegend Symbole teuflicher Gestalten und Dämonenschwärme, die auch den Wüsteneremiten St. Makarios peinigten.