Fica-Geste, eine symbolische Gebärde, die den bösen Blick (Auge) abwehren und überhaupt gegen feindselige Wesen und Kräfte schützen sollte. Dabei wird bei geschlossener Faust der Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger durchgesteckt, was als »obszöne Geste« und Symbol des Sexualaktes gedeutet wird (vgl. Lingam, Yoni).
Der Glaube an die Abwehrwirkung mag mit der Überlegung zusammenhängen, daß Dämonen als Geistwesen geschlechtslos seien und daher sexuelle Anspielungen aller Art scheuten (dies mag auch die Vergesellschaftung von Genitalbildern, Pentagrammen und christlichen Symbolen auf alpinen Felsritzbildern erklären).
Die »Neidfeige«, ein Amulett aus roten Korallenstücken, ist noch heute in vielen Gegenden ein beliebtes Amulett, das u. a. an Uhrketten und Halsbändern getragen wird.
In mittelalterlichen Bildern der Passion Christi wird dargestellt, daß mißgünstige Beobachter des Leidensweges des Erlösers ihn durch Zeigen der Feigengeste verspotten.