Fenster, in der Symbolik Öffnungen zum Einlassen des übernatürlichen Lichts. Daher sind die Fenster sakraler Bauten, etwa der großen Kathedralen des Mittelalters, seit der Zeit nach der ersten Jahrtausendwende mit eindrucksvoller Farbverglasung ausgestattet (z.B. in Reims, Chartres, Ste-Chapelle de Paris), um die kommende Pracht des »himmlischen Jerusalem« anzudeuten. Das von außen bzw. oben hereinfallende Licht entspricht dem Gottesgeist, während das Fenster selbst auch als Mariensymbol gilt (es leuchtet nicht aus sich selber, sondern erst durch das göttliche Licht). Die Fassungen der »Vitrailles« wurden oft nach den Grundsätzen der Zahlensymbolik gestaltet, etwa dreifach (Dreifaltigkeit) oder vierfach (Evangelisten) gegliedert oder auch als Rosetten gestaltet (auch siebenfach geteilt).
In der freimaurerischen Symbolik hatte der Tempel Salomos in Jerusalem kein Fenster nach Norden, weil von dort her die Sonne keine Strahlen wirft. Auf älteren Lehrteppichen (Tapis) sind die drei Fenster nach den übrigen Himmelsrichtungen abgebildet; sie werden in einer Verräterschrift von S. Prichard (1730 u. ö.) als »feste Lichter« (im Gegensatz zu den »beweglichen«) bezeichnet.