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Symbol:Eule
Kulturkreis:Antike Asien Hinduismus Sonstige
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Bedeutung:

Eule, in Europa als Symboltier der Göttin Pallas Athene geläufig (»Eulen nach Athen tragen« – etwas Überflüssiges tun). Ihr Symbolgehalt ist ambivalent. Eulen (und das von ihr nicht genau unterschiedene Käuzchen) scheinen dem Menschen wie mit einem weise abwartenden, in sich gekehrten Blick ausgestattet, nachdenklich und grüblerisch, überdies mit der Fähigkeit begabt, im Dunkel zu sehen. »Die Eulen haben auch wegen ihrer Natur absonderliche Bedeutung, vornehmlich weil sie meistenstheils zu Nacht ihre Wachtzeit halten; werden derowegen den wachsamen Soldaten, und anderen, so dem Studiren obliegen, zugeeignet« (Böckler 1688).

Hier wird auch ein außereuropäisches Symbolbeispiel erwähnt: »Der Tartar-Cham führet eine schwartze Nachteul in einem güldenen Schild, weilen der erste Tartarische Kayser, Changis-Cham, sein Leben vermittels eines solchen Vogels errettet.«

Als ein Symbol der das Dunkel durchschauenden Gelehrsamkeit und des Wissens ist der Vogel häufig auf Signets wissenschaftlicher Verlage und Buchhandlungen zu sehen, da auch die Göttin Athene/Minerva als Verkörperung der Weisheit gilt.

Kauz und Eule spielen hingegen im Volksglauben eine negative Rolle. Und zwar wegen ihrer nächtlichen (»lichtscheuen«) Lebensweise, ihrer Ungeselligkeit, ihres lautlosen Fluges und ihrer klagenden Stimme (»Totenvogel, Leichenhuhn«). Damit repräsentieren sie die Abkehr vom geistigen Licht, bei positiver Auffassung hingegen Jesus Christus in der »Nacht des Leidens und Todes«.

Der Barockdichter Hohberg (1675) spricht von der Angriffslust der Tagvögel beim Anblick des Nachttieres: »Das Käuzlein, wann es wird erblickt von dem Geflügel/es angefallen wird mit Stechen und Geschrey. Wann einmal öffnen kann die Welt der Kirchen Riegel/sie diese stürmen will mit Mord und Tyranney.«

Im Judentum wurde der weibliche Nachtdämon Lilith in Gesellschaft des Nachtvogels Eule imaginiert, im Hinduismus gilt dieser als Reittier der schrecklichen dunklen Göttin Durga in ihrer Erscheinungsform »Camunda«; bei den yukatekischen Maya trägt der Totengott Hunhau oft einen Eulenkopf.

In China ist die Eule das negative Gegenstück des Phönix und kündigt Unheil an, wohl wegen ihrer großen, starren »Dämonenaugen« und aufgrund der Fabel, derzufolge junge Eulen erst dann fliegen lernten, wenn sie pietätlos ihren Eltern die Augen ausgehackt hätten. Hingegen hatte der Vogel einst in der Zeit der Shang-Dynastie offenbar eine positive Bedeutung, da viele Bronzegefäße seine Gestalt zeigen.

In der voraztekischen Kultur Altmexikos (Teotihuacán) war die Eule dem Regengott heilig, doch bei den Azteken symbolisierte sie ein dämonisches Nachtwesen und ein böses Omen.

All diese Doppeldeutigkeiten könnten das Sprichwort illustrieren: »Was dem einen sin Ul, ist dem andern sin Nachtigall.«

Beispiele: 
Quellen: 
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