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Symbol:Erde
Kulturkreis:Antike Asien Germanen Christentum Islam Sonstige
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Bedeutung:

Erde ist in der klassischen Tradition eines der »vier Elemente«, zugleich ein mit vielen symbolischen Ideen überfrachteter Begriff (»Heimaterde, auf fruchtbare Erde fallen, jemanden unter die Erde bringen, Armeen aus der Erde stampfen« etc.).

In vielen alten Weltbildern ist die Erde von einer Muttergöttin verkörpert (griech. Gaia, lat. Tellus, germanisch Nerthus, polynesisch Papa), seltener von einem Erd- Mann (äygptisch Geb). »Heil dir, Erde, der Menschen Mutter, sei du wachsend in des Gottes Umarmung, erfülle dich mit Frucht, den Menschen zu Nutze« (Aischylos, 525-456 v. Chr.).

Die »heilige Hochzeit« (Hieros gamos) zwischen Himmel und Erde ist Gegenstand vieler archaischer Mythen und Riten, besonders in Fruchtbarkeitskulten und in den Mysterien der Göttin Demeter.

Im altchinesischen Weltbild ist die Erde ein Quadrat, verglichen mit einem viereckigen  Wagenkasten, der Himmel ein kreisförmiger Baldachinschirm darüber. Himmel und Erde (t'ien-ti) bedeuten den gesamten Kosmos.

Vielfach stehen an den Eckpunkten der Erde vier Pfeiler oder Bäume, von übernatürlichen Hütern beschützt, so etwa bei den Maya in Yucatán vier Ceiba- oder Kapokbäume (Yaxché, Ceiba pentandra), und in der heiligen Mitte eine Weltenachse (axis mundi) oder ein Weltenbaum; die vier Weltgegenden (bzw. fünf, wobei die Mitte als eigener heiliger Ort genannt wird) werden mit bestimmten Farben in Verbindung gebracht.

Wenn die Erde bebt, wird dies immer als eine Äußerung göttlicher oder menschenfeindlicher Kräfte verstanden, welche die kosmische Ordnung gefährden und beschwichtigt werden müssen. Die erwünschte Beständigkeit und Unerschütterlichkeit des Erdbodens wird auch in den symbolischen Werten der Begriffe Stein und Fels zum Ausdruck gebracht. Die Struktur des  Tempels gibt vielfach den idealen Bau der Erde in architektonischer Umsetzung wieder.

In der antiken Analogielehre entspricht dem Element Erde der Melancholiker, die »schwarze Galle«, die Jahreszeit Herbst und das Organ Milz (englisch spleen!), in Altchina hingegen die Mitte, die Zahl Zwei, die Farbe Gelb, das Haustier Rind und der süße Geschmack.

St. Hildegard von Bingen (1098-1179) bringt in ihrem Werk »De operatione Dei« eine eigene Symbolik zum Ausdruck: »Die lebendige Erde ist die Kirche. Sie gebiert mit der Lehre der Apostel die Frucht der Gerechtigkeit, wie diese es im Anfang ihren Jüngern verkündigt haben. Gleichsam ein Kraut der grünenden Lebensfrische des rechten Glaubens sollten sie sein, ein Kraut, das sie im Samen der Worte Gottes empfangen haben. Und fruchtbringende Bäume sollten sie nach Gottes Gesetz sein, so daß in ihren Samen weder Unzucht noch Ehebruch eindringe, daß sie vielmehr im rechten Zeugen Kinder auf die Welt schickten.«

In der Antike wurde die »heilige Göttin Tellus, die Hervorbringerin der Naturdinge«, auch mit einem Füllhorn in der Hand dargestellt und – im mehrmals kopierten Text »Medicina antiqua« – angefleht, Heilkräuter mit den darin enthaltenen Kräften für die leidende Menschheit hervorzubringen.

Im Mittelalter wurde der »heidnische« Text, der mit »Dea saneta Tellus« beginnt, in »Deo sancto« (dem heiligen Gott) korrigiert, ohne ihn sonst abzuändern.

Erde als Baustoff der Ureltern spielt in der islamischen Tradition eine große Rolle. Danach sandte Allah seine Engel aus, um Erde in sieben verschiedenen Farben zu holen. Diese weigerte sich aber zunächst, etwas von ihrer Materie herzugeben, bis endlich der Todesengel den Auftrag erfüllte und die farbigen Erden raubte. Nach dem Tod der Menschen sollte die Erde ihren Anteil zurückerhalten. Allah schuf nun  Adam, und aus ihm gingen die verschiedenen Menschenrassen hervor: Weiße, Schwarze, Braune, Gelbe, Grüne (die olivfarbenen Inder), Halbschwarze (Nubier) und Rote (die Völker der »Wilden«).

In den mittelalterlichen Texten heißt der Baustoff Adams »Limus«, was mit Lehm oder »Leim« übersetzt wurde. Bei Hildegard von Bingen heißt es, die lehmig-wässerige Erde sei durch das Feuer der Seele zu Fleisch und Blut »gekocht« worden.

Lehmige Erde ist bekanntlich in vielen Weltschöpfungsmythen der Grundstoff bei der Schaffung des Menschen durch Gottheiten, so etwa in Altägypten Material des widderköpfigen Gottes Chnum, im babylonischen Gilgamesch-Epos der Göttin Aruru, die den ersten Menschen nach jungsteinzeitlicher Töpferart aus diesem Stoff formte.

Beispiele: 
Quellen: 
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