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Symbol:Einhorn
Kulturkreis:Antike Asien Christentum
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Bedeutung:

Einhorn (lat. unicornus), ein in der antiken und mittelalterlichen Symbolik wichtiges Fabeltier, meist dargestellt wie ein weißer, paarhufiger und pferdemähniger Hirsch mit einem schraubenförmig gedrehten Horn auf der Stirn.

Den Ursprung dürften die Schriften des griechischen Historikers Ktesias (um 400 v. Chr.) bilden, der von einem Wildtier mit einem heilkräftigen Horn berichtet, was vermutlich auf mißverstandene Beschreibungen des indischen Panzernashorns zurückgeht.

Auch können Rinderzüchter operativ »Einhorn-Stiere« herstellen, indem sie beim Kalb die Hornansatzstellen der Stirnhaut übereinanderziehen und gemeinsam heilen und wachsen lassen.

Das Horn des Nashorns wurde als Potenzmittel geschätzt und hat offenbar phallische Bedeutung.

Die abendländische Ikonographie läßt das Horn jedoch der Stirn des Tieres entspringen, dem Sitz des Geistes, und spiritualisiert damit das ursprüngliche Sexualsymbol. Das Einhorn wird im Gegenteil Symbol von Reinheit und Stärke, und mittelalterliche Miniaturen und Tapisserien zeigen, daß es nur mit Hilfe einer reinen  Jungfrau gefangen werden kann, in deren Schoß es sich vertrauensvoll flüchtet, worauf es dann von den Jägern gefangen wird und den Tod erleiden muß. Dies wird als Symbol der Empfängnis Jesu Christi durch die Jungfrau Maria aufgefaßt, ebenso des späteren Kreuzestodes des Erlösers.

Der Verkündigungsengel Gabriel wird gelegentlich als Jäger dargestellt, der das »kostbare Einhorn« der Jungfrau zutreibt, unterstützt von Jagdhunden, die »Glaube, Liebe und Hoffnung« heißen oder nach den Kardinaltugenden Wahrheit, Gerechtigkeit, Frieden und Barmherzigkeit benannt sind. Dabei sitzt Maria im verschlossenen Garten (lat. hortus conclusus) oder in einem Rosenhag (z.B. auf Tapisserien im Musée Cluny, Paris).

Die christliche Symboldeutung des Einhorns geht auf antike Sagen und auf frühchristliche Erbauungstexte zurück, die später in den mittelalterlichen Tierbüchern (Bestiarien) ausgeschmückt dargestellt wurden. Oft ist von der angeblich giftvernichtenden Heilkraft des Unicornus-Hornes die Rede, das auch in pulverisiertem Zustand Wunden zum raschen Verheilen bringen sollte. Solche Hörner (in Wahrheit Stoßzähne des nordatlantischen Meeressäugetieres Narwal, Monodon monodon, aus den Gewässern um Island und Grönland importiert) wurden als »Einghürn« nicht nur in den Kuriositätenkabinetten der Renaissance, sondern auch in Apotheken gezeigt.

Im frühchristlichen »Physiologus« wird die gifttötende Wirkung dieses Hornes so beschrieben: Ehe andere Tiere zur Tränke kommen, »zieht die Schlange aus und speit ihr Gift ins Wasser. Die Tiere aber, die wissen, daß im Wasser Gift ist, wagen nicht zu trinken. Sie warten auf das Einhorn. Dieses kommt, geht sogleich in den See hinein und schlägt mit seinem Horn ein Kreuz. Dies läßt die Wirkung des Giftes verschwinden. Erst nachdem das Einhorn getrunken hat, trinken auch alle anderen Tiere.«

Hier kommt sicherlich der Glaube an die Wunderkraft des Rhinozeroshornes in legendärer Umbildung zum Ausdruck.

Übrigens nimmt in der mittelalterlichen Novellensammlung »Gesta Romanorum« der Elefant jene Rolle ein, die sonst dem Einhorn zugeschrieben wird; es heißt dort, daß ein König einen solchen zu erlegen wünschte und zwei schönen Jungfrauen befahl, nackt in den Wald zu gehen und dort süße Lieder zu singen; der Elefant schlief im Schoß der einen ein und wurde von der anderen mit dem Schwert getötet, und der König färbte einen Mantel in seinem Blut. Fraglich ist, welches Tier mit dem in der Bibel erwähnten »re'em« gemeint ist. Obwohl es sich wahrscheinlich um einen wilden Büffelstier handelt, wird dieser Name in Übersetzungen mit »Einhorn« wiedergegeben (griech. monoceros), so etwa in Psalm 22,22: »Dem Löwenrachen entreiße mich, errette mich vor den Hörnern der Einhörner.«

Das chinesische Einhorn (ky-lin, ch'i-lin) gleicht dem in Europa beschriebenen nur wenig. Es wird am ehesten mit einem hirschähnlichen, beschuppten Tier mit Ochsenschwanz und einem fellbedeckten Horn auf der Stirn verglichen. Als Symbol steht es für Milde, Glück und Segen, vor allem Kindersegen (»Söhne«). An die im Okzident bekannte Gruppe Einhorn-Jungfrau erinnert in China die Darstellung der milden Göttin Kuan-yin, auf einem liegenden Einhorn thronend.

In der alchemistischen Bilderwelt symbolisiert das Einhorn die Uressenz Mercurius, die mit dem Löwen Sulphur zu einer höheren Einheit verbunden werden soll.

In der Heraldik wird das Einhorn als paarhufiges, bärtiges  Pferd mit gedrehtem Horn auf der Stirn dargestellt und spielt nur selten als Wappenbild (z.B. Bludenz, Vorarlberg), hingegen häufig als Schildhalter – zusammen mit dem Löwen – eine Rolle, so etwa beim Staatswappen von Großbritannien.

Beispiele: 
Quellen: 
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