Eiche, unter den Bäumen ein Gewächs von hoher Symbolkraft, wegen der Härte des Holzes vielfach ein Symbol der Unsterblichkeit oder Dauerhaftigkeit.
Da nach noch heute bekannter Redensart die Eiche oft vom Blitz getroffen wurde (»Von den Eichen sollst du weichen«, wenn Gewitter droht), war sie in der Antike dem Blitz- und Himmelsgott Zeus/Jupiter geweiht, der im Rauschen der Eichenblätter im Hain von Dodona seinen Willen kundtat.
In Alt-Rom war ein von einem Waldkönig regierter Eichenhain am Nemi-See dem Jupiter heilig, und Eichenlaubkränze waren Würdezeichen der altitalischen Regenten.
Auch bei keltischen Druiden standen die Eichen, auf welchen Misteln wuchsen, in hohem Ansehen, ebenso bei den Germanen, wo sie oft den Thingplatz beschatteten und dem Donnergott Thor/Donar geweiht waren, ähnlich wie bei den Litauern dem Perkunas. Einen Eichengott (Kashima-no kami) kannte auch das alte Japan.
Antiker Volksglaube erlebte die Eichen als von Dryaden (Baumelfen, von griech. drys = Eiche) bewohnte Lebewesen. Eichenblättern wurde die Eigenschaft zugeschrieben, den Löwen festzubannen, Eichenholzasche sollte den Getreiderost vernichten und ein Eichenpfahl im Misthaufen Schlangen verscheuchen.
In der Romantik war die Eiche Symbol der unerschütterlichen Kraft (»Treu und unerschütterlich wie die deutschen Eichen«...), weshalb das »Eichenlaub« auch in der NS-Zeit Ordensattribut wurde.
Die Eichel wurde von den Druiden vor dem Weissagen gegessen, war aber sonst männliches Sexualsymbol (glans penis; bei Oswald Crollius 1629: »Die Eychel zeygt und bildet den Kopff der Mannlichen Ruthen vor«) und wird daher auch als Amulett getragen, wie sie auch als Farbe im deutschen Kartenspiel figuriert.