Diana, seit der Renaissance in Europa modische lateinische Bezeichnung der Jagdgöttin, griech. Artemis, die jedoch in dieser Zeit nur noch allegorisch-symbolischen Ausdruckswert hatte. Statuen der Diana mit der Mondsichel im Haar, Bogen und Pfeilen in der Hand und von Jagdhunden begleitet, schmückten vor allem die barocken Gartenanlagen.
Dabei wird gelegentlich auch die antike Sagenszene dargestellt, in der Aktäon, der die keusche Diana beim Baden beobachtet hatte, in einen Hirsch verwandelt und von seinen eigenen Jagdhunden zerrissen wurde.
Die Mondsichel geht darauf zurück, daß die altitalische Göttin Diana ursprünglich als Mondgöttin verehrt wurde und erst später die Mythen um die griechische Artemis, die Herrin der Tiere (Potnia theron), auf sie übertragen wurden.
Nicht nur als allegorische Gartenplastik, sondern auch als mythische Persönlichkeit des italienischen Untergrund-Volksglaubens scheint Diana weitergelebt zu haben. Der amerikanische Mythenforscher Charles G. Leland (1824-1903) berichtete in seinem 1899 erschienenen Buch »Arcadia« über einen Kult der »Hexen« (streghe), die Diana verehrten und als große Göttin anriefen: »Diana! Diana! Diana! Königin aller Zauberinnen und der dunklen Nacht, der Sterne und des Mondes und alles Schicksals und des Glückes! Du, die du Ebbe und Flut beherrschest, die du des Nachts auf das Meer scheinst, dein Licht auf das Wasser werfend! Du, die du Gebieterin des Meeres bist in deinem Boot wie ein Halbmond...« (so in einem Hymnus aus einer Sage, in welcher »Melambo« - Melampus – seine Mutter anregt, für ihn um die Kunst zu bitten, die Sprache der Schlangen zu verstehen).