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Symbol:Buch
Kulturkreis:Asien Judentum Christentum Islam Freimaurer Sonstige
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Bedeutung:

Buch, Symbol der Hochkultur und Hochreligion, als Gefäß der geoffenbarten Weisheit als »heiliges Buch« bezeichnet.

In noch stärkerem Ausmaß als das Christentum ist der Islam eine »Buchreligion«; der fromme Moslim ist zum oftmaligen Lesen und Abschreiben des Koran (Qur'an, eigentlich »Vortrag«) verpflichtet. Er erkennt jedoch auch Angehörige der Buchreligionen (Offenbarungsreligionen) Judentum und Christentum an, sobald sie unter islamischer Herrschaft bereit sind, eine Art »Schutzgebühr« zu leisten – so etwa die mozarabischen Christen im maurischen Spanien.

Im Christentum wurden zunächst Codices (Bücher aus zusammengeleimten Blättern) von Schriftrollen (volumina) unterschieden, die oft in der Hand der Apostel dargestellt werden, wenn Christus sie ihnen als Sinnbild der Lehrtradition übergibt.

Die vier Evangelisten werden jedoch mit ihren Symboltieren meist als Buchschreiber im heutigen Sinn dargestellt.

Der Weltenrichter (Pantokrator) wird oft mit einem Buch in der Hand dargestellt, in dem alle Taten der Menschen verzeichnet sind und das mit Alpha und Omega bezeichnet ist.

Als »Buch mit sieben Siegeln« gilt die Johannes-Apokalypse (Geheime Offenbarung), deren Siegel nur durch inspiriert Wissende zu lösen sind.

Darstellungen von Mariä Verkündigung zeigen die heilige Jungfrau, während sie die Bibel liest oder aufschlägt (an der Textstelle Jesaias 7, 14: »Siehe, eine junge Frau ist schwanger«).

Das Verschlucken des Offenbarungsbuches durch den Seher Johannes ist ein urtümlich wirkendes Symbol des »Verinnerlichens« einer göttlichen Botschaft.

Gelehrte Heilige werden oft mit Büchern dargestellt (außer den Evangelisten u. a. Bernhard von Clairvaux, Antonius von Padua, Dominikus, Thomas von Aquin, Katharina von Alexandria), ebenso Bilder der Sibyllen (mit Buchrollen), der allegorischen Darstellungen der Astronomie und des Glaubens.

Die jüdische Mystik ist so sehr auf das Buch fixiert, daß selbst Adam, der erste Mensch, bereits mit einem solchen konfrontiert wird.

Im »Buch Rasiel« (Sepher Razielis) aus dem 13. Jahrhundert erscheint dem aus dem Paradies vertriebenen Urvater der Engel Rasiel und teilt ihm mit: »Ich bin erschienen, um dir Einblick zu geben in reine Lehren und große Weisheit und dich mit den Worten dieses heiligen Buches vertraut zu machen... Adam, fasse Mut, sei nicht ängstlich und fürchte dich nicht, nimm dieses Buch aus meiner Hand und gehe behutsam damit um, denn aus ihm wirst du Wissen und Erkenntnis schöpfen und es jedem mitteilen, der dessen würdig und dem es beschieden ist... Adam bewahrte es in Heiligkeit und Reinheit.« Übermittlung von höherem Wissen war offenbar nur mit Hilfe eines aus höheren Sphären stammenden Buches denkbar.

In Altchina war das Buch (shu) das Attribut von Gelehrten. Wenn kleine Kinder unter mehreren vor ihnen liegenden Gegenständen (Silber, Geld, Banane etc.) ein Buch auswählten und danach griffen, sollte ihnen die Gelehrtenlaufbahn sicher sein. Besonders geachtet waren die vier Bücher des Meisters Kung (»Konfuzius«) und die »fünf klassischen Bücher« (vgl. I-Ching).

Bücherverbrennungen soll es wiederholt gegeben haben, als Geste des »Tabula-rasa«-Machens mit als überflüssig betrachteten Traditionen, so etwa im Jahr 213 v. Chr. unter der Ägide des Kanzlers von Ch'in. Erlaubt war nur der Besitz der Reichsannalen und von Büchern über das praktische Leben.

Auch Altmexiko kannte »heilige Bücher«, von welchen einige erhalten geblieben sind (u. a. Codex Borgia, Codex Laud, Codex Vindobonensis mexicanus 1); der vierte Aztekenkönig, Itzcóatl (1427-1440) hatte eine Bücherverbrennung angeordnet, um durch Austilgen der Traditionen anderer Stämme und Stadtstaaten den Ruhm von Tenochtitlán allein strahlen zu lassen.

Weitere Traditionsvernichtungen fanden in der Zeit der christlichen Mission statt, so etwa unter Bischof Juan de Zumárraga in Tezcuco oder unter Diego de Landa in Yucatán, der 1562 in der Stadt Maní zahlreiche Maya-Codices verbrennen ließ.

Im Freimaurertum liegt auf dem Altartisch der Loge als eines der »großen Lichter« das »Buch des heiligen Gesetzes« die Bibel, neben dem Gesetzbuch der Großloge (die anderen beiden »Großen Lichter« sind Winkelmaß und Zirkel).

In der Wappenkunst spielt das aufgeschlagene Buch eine Rolle auf Wappen von Universitätsstädten und in Richentals Chronik der Stadt Konstanz. Auch der Markuslöwe (Venedig) hält ein Buch in den Tatzen (das Markusevangelium). Die Stadt Bochum führt als »redendes« Wappenbild ein Buch.

Bedeutsam ist das Buch in visionären Erlebnissen, auch in solchen von Analphabeten wie der hl. Johanna von Orléans (Jeanne d'Arc, 1412-1431), die ihre Erfahrung in Gegensatz zu dem theologischen Buchwissen stellte: »Mein Herr hat ein Buch, worin kein Kleriker je gelesen hat, wie vollkommen er auch immer in seinem Klerikertum sei.«

Auch Paracelsus zog das »Lesen im Buch der Natur« dem theoretischen Studium vor.

Heute hat das Buch als Symbol, etwa in Träumen, positive Grundbedeutung. »Natur und Geist erscheinen dem Unbewußten als Großmächte des Lebens. Als Behälter des Geistes erscheint besonders häufig das Buch. Hie und da ist es uralt, groß, von eindrücklicher Schrift: es ist das Buch des Lebens« (Aeppli).

Im Christentum trägt die Bibel den Namen »Buch der Bücher«, von der Mehrzahl »Biblia« des griech. biblion, Buch. Dieses Wort leitet sich seinerseits vom Namen der phönizischen Stadt Byblos ab, dem bedeutendsten antiken Handelsplatz für Papyrus, dem Beschreibstoff dieser Epoche.

Beispiele: 
Quellen: 
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