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Symbol:Brot
Kulturkreis:Ägypten Antike Judentum Christentum Islam Sonstige
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Bedeutung:

Brot ist bei allen Völkern mit der Kenntnis des Anbaues von Körnerfrüchten und des Backens das wichtigste Nahrungsmittel (lediglich bei den Ureinwohnern der Kanarischen Inseln wurde Getreide nicht gebacken, sondern zu einem »Gofio«-Brei verarbeitet).

In Altägypten waren etwa 40 Arten von Brot und Gebäck bekannt, und die Totenopferformeln sprechen von »Brot und Bier« als Grundnahrung im Jenseits.

Im alten Orient wurde Brot nicht geschnitten, sondern gebrochen, und das »Brotbrechen« im übertragenen Sinn bedeutete »gemeinsam essen«, ein Mahl einnehmen. Dieses Mahl wurde bald auch im spirituellen Sinn als sakrale Handlung verstanden, und die zwölf Schaubrote im Tempel des Alten Testaments sind Sinnbilder der geistigen Nahrung.

Im Neuen Testament ist beim Wunder der Brotvermehrung von 12 Körben mit Fischen und 12 Körben mit Broten die Rede. Da der Mensch nicht vom (materiellen) Brot allein lebt, wird das »Brot des Lebens« der Eucharistie zur Seelenspeise, zusammen mit dem Wein.

Für Missionare, die Völker mit andersartiger Nahrungsbasis besuchten, war es oft schwer, das sakramentale Symbol sprachlich wiederzugeben (in China ist die Basis in erster Linie Reis, in Altamerika Mais; bei den Inuit oder Eskimo mußte einst vom »täglichen Seehundspeck« gepredigt werden).

Den Werdegang des Brotes mit dem Mähen, Dreschen, Backen des verarbeiteten Getreides, aus dem das geweihte Brot zubereitet wurde, verglich der Symboliker mit dem mühevollen Menschenleben, dessen Ziel die Weihe im  Himmel sein sollte.

Die wundersam vom Himmel gefallene Manna-Speise beim Zug der Israeliten durch die Wüste wurde als Vorbild des eucharistischen Brotes verstanden.

Im Volksbrauchtum wurde jedes frisch angeschnittene Brot mit einem Kreuzzeichen gesegnet.

Zahllose Redensarten illustrieren den Symbolsinn des Brotes: Das bittere Brot der Verbannung essen; jemandem Brot anbieten, aber Steine geben usw.

Verkehrt auf dem Tisch liegendes Brot galt als Unglückssymbol, auf dem »der Teufel reitet«, bei dessen Anblick »die  Engel weinen« und Streit zu erwarten ist, weil die richtige Ordnung in ihr Gegenteil verkehrt wurde.

In der Traumsymbolik der Tiefenpsychologie hat das Brot nur positive Bedeutung. E. Aeppli weist darauf hin, daß für uns Brot als allgemeine Speise »das Gewöhnlichste und gleichzeitig ein Geheiligtes« sei: »Der Weg vom Weizenkorn, das in die dunkle Ackerfurche gesenkt wird, vom zart ergrünenden Feld, vom golden wogenden Ährenmeer über die Arbeit des Schnitters, des Dreschers, der Prozeß des Mahlens, des Aussiebens, der Teigzubereitung, des Durchganges durch die Glut des Ofens und dann endlich die gemeinsame Verteilung am Familientisch – jede Station des Werdens dieser Speise ist symbolträchtig und macht Aussage, auf den Menschen bezogen, über den Weg der menschlichen Kultur.«

Es ist evident, daß mit dem Seßhaftwerden des jungsteinzeitlichen Menschen, dem Roden des Waldes und der Kultivierung der Feldfrüchte die aneignende Lebensweise an Bedeutung verlor (Jagd und Fischfang) und die produzierende begann. Nun schuf der Mensch seine eigene Welt und die Kulturlandschaft, und die Möglichkeiten der Vorratsschaffung gaben ihm die Möglichkeiten vermehrter Freizeit und vermehrte Chancen zur spekulativen Gedankenarbeit. Die Grenzenlosigkeit einer nomadischen Lebensweise mußte der Eingrenzung, dem Definieren des kultivierten Lebensraumes und der bewußt wahrgenommenen Struktur des überschaubaren Mikrokosmos weichen. Das in ihm erarbeitete Brot bedeutet Lebensspeise, und »alle lebenswichtigen Werte, die uns nähren, können im Traum als Brot in unsere Hände gelegt werden. Wer dieses Brot erhält, hat einen positiven Wert erhalten, den zu vergeuden ihm nicht erlaubt ist« (Aeppli).

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Quellen: 
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