Baldachin, als auf vier Stangen ruhendes Flachzelt bei Kirchenprozessionen »Himmel« genannt, ist von Würdeschirmen des Orients abzuleiten.
In Altchina wird der Himmel mit einem Rundschirm über einem Wagen verglichen. Im Okzident eher quadratisch dem Schema der »Weltecken« angeglichen, soll er über hochgestellten Personen ein Schutzdach bilden, der in der Tat einer mikrokosmischen Himmelsdecke gleichgesetzt wurde.
Baldachine überspannten Throne und Altäre, und architektonisch wurden sie auch innerhalb von Kirchenräumen über Altartisch und Tabernakel in Stein umgesetzt. Auch Kanzeln wurden (aus akustischen Gründen?) von baldachinartigen Schalen, oft mit Sternen verziert, überwölbt, ebenso Gräber von Heiligen und Heiligenbilder.
Bilder von Szenen aus den Evangelien zeichnen besonders wichtige Personen, etwa die hl. Maria, oft durch die Darstellung von Baldachinbauten aus.