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Symbol:Muscheln
Kulturkreis:Asien Christentum
Bild:
zum Bild:Sandro Botticelli: Die Geburt der Venus (um 1485/86)
Bedeutung:

Muscheln werden volkstümlich oft nicht von Schneckenhäusern unterschieden; so wird oft von der Kaurimuschel gesprochen, obwohl es sich um das (als Zahlungsmittel verwendete) Gehäuse der Kaurischnecke handelt. Symbolkundlich steht bei der Muschel die Ideenverbindung zu Geburtsorganen (vgl.  Perle) und der Vulva im Vordergrund (lat. concha bedeutet beides); freilich waren in der Antike einzelne Muschelarten wohlbekannt (Ostrea, Auster; Pecten, Pilgermuschel; Teredo, Pfahlbohrmuschel u. a.). Muscheln waren nach dem Ende der Eiszeit ein Hauptnahrungsmittel von Küstenbewohnern, wie mehrere Meter hohe Muschelabfallhaufen (dänisch Kjökkenmöddinger, spanisch concheros) aus dieser Epoche beweisen.

In der altindischen Bilderwelt trägt Gott Vishnu eine Muschel, Symbol des Ozeans wie auch des ersten Lebenshauches und Urlautes.

Die Geburt der Venus (Aphrodite) aus dem Meeresschaum wird bereits in pompejanischen Fresken, später von Botticelli in der Form dargestellt, daß die Göttin auf der Muschelschale steht, ebenso bei Tizian. Die Muschel als Wasserwesen verbindet die Sexualsymbolik mit dem Begriff von Zeugung und Fruchtbarkeit, was sie zum Attribut der Liebesgöttin macht.

Die christliche Symbolik wollte davon nichts wissen, sondern betrachtete die Muschelschale als Bild des Grabes, das den Menschen nach dem Tod umschließt, ehe er auferstehen darf. Die Vorstellung der Befruchtung der als zweigeschlechtlich angesehenen Muscheln durch den Tau vom Himmel machte sie auch zum Mariensymbol (vgl. Perle). Die Pilgermuschel (Pecten pilgrimea) war das Abzeichen von Wallfahrern und Attribut von Heiligen wie Jakobus d. Ä., span. Santiago, zu dessen Heiligtum in Santiago de Compostela viele Pilger zogen; ebenso von St. Sebaldus, Rochus, Koloman, aber auch des Erzengels Raphael als Begleiter des Tobias.

Das mittelalterliche Tierbuch (Bestiarium) erwähnt, daß »die Natur nach göttlichem Gebot die Weichheit des Muschelfleisches mit festen Mauern gesichert hat, so daß es im Innern der Schalen wie in einem Schoß geborgen ist« (Unterkircher). Krebse, Symbole von verführerischen und ruchlosen Menschen, überwinden jedoch den Schutzwall, indem sie Steinchen zwischen die Schalen klemmen und die Muscheln auffressen.

Beispiele: 
Quellen: 
Links: 


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