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Symbol:Loewe
Kulturkreis:Ägypten Antike Asien Christentum Sonstige
Bild:
zum Bild:Der Braunschweiger Löwe
Bedeutung:

Löwe, wie der Adler ein tierisches Herrschaftssymbol, oft in der Heraldik vertreten und in der Fabel als »König der Tiere« bezeichnet.

Astrologisch als Sternbild mit dem »Planeten« Sonne verbunden, sind auch seine Symbolzüge solarer Art. Grundlage dafür sind wohl die Stärke des Tieres wie auch seine goldbraune Farbe und die strahlenartige Mähne des Männchens. Wie dem Adler wird auch dem Löwen nachgesagt, er könne in die Sonne schauen, ohne zu blinzeln.

Die maskuline Signatur des Löwen läßt ihn auch als komplementäres Gegenstück zu großen Göttinnen erscheinen (Kybele, Artemis, Fortuna – jedoch auch weiblich als Löwin). In Ägypten war die Löwin Erscheinungsform der Kriegsgöttin Sechmet, während der Löwe mit der Sonnenscheibe auf dem Kopf den Gott Rê repräsentierte. Auch der Himmel scheint in der Frühzeit, ehe sich dessen Symbolisierung durch die Himmelsfrau Nut oder eine Kuh durchsetzte, durch einen Löwen verkörpert worden zu sein, der allabendlich die Sonne verschlingt.

In der Antike wurden Götter und Heroen der mythischen Zeit, etwa Herakles, nicht selten als Löwenüberwinder dargestellt, um den Sieg des Menschengeistes über die animalische Natur zu vergegenwärtigen.

In der christlichen Symbolik ist die Gestalt des Löwen zwiespältig besetzt, einerseits als Symbol der Stärke des Stammes Juda, dann aber auch als Bild des verschlingenden Widersachers, vor dem nur Gott selbst Schutz gewähren kann (»Daniel in der Löwengrube«).

Der frühchristliche »Physiologus«-Text enthält sinnbildhafte Fabeln über den Löwen, so etwa, daß er beim Wandern seine Spuren mit dem Schwanz verwischt (»So hat auch Christus, mein Heiland, der Sieger aus dem Stamme Juda... vom unsichtbaren Vater gesandt, seine geistlichen Spuren verwischt, d. h. seine Göttlichkeit«); daß er in seiner Höhle mit offenen Augen schlafe (»So schläft der Körper meines Herrn am Kreuz, seine Göttlichkeit aber wacht zur rechten Hand Gottes, des Vaters«). Schließlich erzählt er über die wundersamen Umstände seiner Geburt: »Wenn die Löwin das Junge zur Welt bringt, so gebiert sie es tot und wacht bei der Leiche, bis am dritten Tag der Vater kommt und ihm ins Gesicht bläst... (die Löwin) setzt sich ihm gegenüber drei volle Tage hindurch und blickt es (das Junge) an. Blickt sie aber weg, so wird es nicht lebendig.« Der männliche Löwe erweckt es, indem er ihm den Lebensatem in die Nasenlöcher bläst. »So haben auch die ungläubigen Heiden während der dreitägigen Grabesruhe und der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus (zu ihm) aufgeschaut und sind (geistig) lebendig gemacht worden... Als der männliche Löwe kam, d. h. das lebendige Wort, hauchte er (der Heilige Geist) auf sie und machte sie lebendig.« Die negative Deutung folgt: Der Mensch möge im Sinne Gottes verbleiben, damit er nicht in die Versuchung des Löwen falle, »das ist: des Teufels. Denn dieser, wenn er sich den Menschen auch nicht zeigt, sucht durch die Versuchungen, welchen er verschlinge, wie der Löwe...«

In der Bilderwelt der Alchemie ist der Löwe teils ein Symbol des Urstoffes Sulphur, zum anderen aber als »roter Löwe« des fertigen »Steins der Weisen«. Ein grüner Löwe stellt ein Lösungsmittel mit großer Zersetzungskraft dar.

Meist stellt der Löwe Extreme dar, entweder im positiven Sinne als Vorbild des heroischen Menschen oder im negativen als Symbol der teuflischen Welt (1. Petr. 5, 8). Christus wird oft als Sieger über tierische Personifikationen wie den Löwen, den Drachen oder Basilisken vorgestellt. Sein typologisches Vorbild im Alten Testament ist Samson (Simson), der einen Löwen zerreißt.

In Ostasien waren Löwen nur aus der fernen Überlieferung bekannt, und der Name des Löwen (shih) ist vom persischen »sir« abgeleitet. Die auf Bildern und als Skulpturen dargestellten Löwen haben mit dem Naturvorbild daher wenig gemeinsam. Als Torwächterfiguren werden zwei stilisierte Löwen dargestellt, die den Eingang zu heiligen Bezirken schützen. Der rechte ist männlich aufgefaßt und hält unter der Pranke einen  Ball oder eine Perle, der linke (weibliche) ein Junges. Beim Löwentanz, der am 15. Tag des 1. Mondmonats zelebriert wird, findet eine Löwenmaske mit goldenen Augen und silbernen Zähnen Verwendung, wobei der »Löwe« nur durch kleine Geldopfer besänftigt werden kann. Auf Löwen reitende Männer sind Symbole göttlicher Kraft. 

In Japan hat der Löwe (Löwenhund) sein natürliches Aussehen noch mehr eingebüßt; er heißt »Buddha-Hund« und bewacht als »Karashishi« auch hier den Eingang von Tempelbezirken.

In der europäischen Heraldik ist er neben dem  Adler das am häufigsten vorkommende Wappentier, meist aufrecht stehend (steigend) oder »zum Grimmen geschickt« (mit offenem Rachen, gesträubter Mähne, herausgestreckter Zunge und erhobenen Vorderpranken), mit sehr schlankem Körper und zottigem Leib, meist in roter oder goldener Farbe, Krallen und Zunge andersartig gefärbt.

Da der Löwe als »König der Tiere« Kriegstugend und Macht verkörperte, wurde er bereits im Mittelalter oft in Wappen aufgenommen, wobei das immer häufigere Auftreten den Symbolgehalt verminderte und eine besondere Hervorhebung oder Verpflichtung des Wappeninhabers nicht mehr angenommen werden kann.

In der astrologischen Symbolik ist das »Feuerzeichen« des Löwen der Sonne und dem Gold zugeordnet, als »königliches« Zeichen prägendes Sinnbild für die zwischen dem 23. Juli und 23. August Geborenen. Ihnen werden Eigenschaften wie Liebe zu Prunk und Reichtum, Eitelkeit, Neigung zu Herrschaft und Tyrannei, aber auch natürliche Autorität und Geistesgröße zugeschrieben, wobei die Ausdruckswirkung im Sinne einer Populär-Astrologie offensichtlich von der Symbolik des namengebenden fünften Zeichens des Tierkreises abhängig ist.

Die tiefenpsychologische Symbolkunde bestätigt die anderweitig gewonnenen Aussagen und sieht den Löwen als ein Wesen von großer, aber souverän beherrschter Energie, beherrschend ohne Kraftanstrengung in der Ruhe, unaufhaltsam im Angriff und konsequent vernichtend im Kampf. Wenn er, so Ernst Aeppli, im Traum »sein männlich-gewaltiges Tierhaupt erhebt, da ist der Träumer von dem Symbol des Triebbewußtseins so eindrücklich angerührt, von einer großen und gefährlichen Kraft so in den Bann gezogen, daß auch der Deutungsunkundige ahnt, daß eine große, wilde Energie in ihm den Durchbruch zu neuer, triebsicherer Persönlichkeit fordert.«

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