Kelle, ein Maurerwerkzeug, in der Symbolik der Freimaurer ein im Gesellengrad beachtetes Gerät, das den bereits »behauenen Stein«, d. h. den Menschen nach Absolvierung des Lehrlingsgrades, auszeichnet und dessen Bedeutung darin liegt, den Mörtel der verbindenden und festigenden Arbeit innerhalb des Bundes aufzutragen.
Während die übrigen symbolischen Werkzeuge dieser Symbolwelt eher dem Steinmetzen als dem »Maurer« im modernen Sinn zugehören, ist die Kelle (engl. trowel, französ. truelle) jenes Gerät, das den einzelnen »Baustein« fest mit den anderen zusammenschließt, um so am Bau des Tempels mitzuwirken. In manchen Lehrarten dient die Kelle, mit der »zugemauert« werden kann, zur Besiegelung des Schweigegebotes gegenüber dem Außenstehenden (»Profanen«), um die »Arcandisziplin« zu gewährleisten, das heißt »das in einer Truhe (lat. arca) verschlossene Geheimnis« des lebendigen Erlebnisses der innerlich erfahrenen Gültigkeit der Symbole und Rituale.
Bekannt sind auch kleine Kellen aus Gold und Silber als Erinnerungsabzeichen an gesellige Zusammenkünfte. Baurnjöpel (1793) erwähnt, daß Kelle und Schlüssel die Logenbeamten »an der Herzseite tragen... erstere ist von dem reinsten hellglänzendsten Gold, und letzterer aus Elfenbein verfertigt.«