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Symbol:Jerusalem
Kulturkreis:Ägypten Antike Judentum Christentum Islam Freimaurer
Bild:
zum Bild:Vision des "Himmlischen Jerusalem" in der Bamberger Apokalypse
Bedeutung:

Jerusalem (hebräisch Jeruschalajim, d. h. Wohnung des Friedens), die Hauptstadt des biblischen Geschichtsverständnisses und ein beherrschender symbolischer Ort in Judentum, Christentum und Islam, war bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. besiedelt und wird in ägyptischen Dokumenten des 18. Jahrhunderts v. Chr. als »Auschamen, Ruschalimum« und um 1400 v. Chr. als »Uruschalim« erwähnt.

König David eroberte um 1000 v. Chr. die damals jebusitische Stadt und machte sie zu seiner Residenz. Sein Nachfolger Salomo baute mit phönizischer Hilfe den Palast und den Tempel auf dem Tempelberg Sion, dem heiligen Berg Israels, als dem festen Wohnsitz Gottes. Die Stadt wurde 586 v. Chr. durch Nebukadnezar zerstört, ab 538 v. Chr. von den Juden wiederbesiedelt, und der Aufbau des »zweiten Tempels« war 515 v. Chr. beendigt; er wurde durch Herodes d.Gr. (37-4 v. Chr.) monumental ausgebaut, nach Aufständen gegen die römische Besatzungsmacht (70 und 135 n. Chr.) neuerlich zerstört, und auf dem Tempelberg entstand ein Jupiter-Heiligtum.

Jerusalem war unter Kaiser Konstantin ein Zentrum der Christenheit, doch nach der Einnahme der Stadt durch die Araber (638 n. Chr.) entstand auf der herodianischen Tempelplattform der omajadische »Felsendom«.

Zahllose Bibelstellen bescheinigen die über die reale Rolle einer palästinensischen Stadt weit hinausgehende religiöse Bedeutung des Ortes, der zur Zeit Jesu etwa 25000 Einwohner hatte. »Der Tempel ist der Palast des ›Königs Jahwe‹, der Platz seines Thrones, die Stätte seiner Fußsohlen (Hesekiel 43, 7)... Wie der Tempel erwählt und zu Gottes Eigentum erkoren ist, so auch die Stadt Jerusalem« (A. Stöger bei J. B. Bauer 1967).

Die Visionen der Endzeit und des Gerichts (Weltuntergang, Posaune) machen Jerusalem zu einem mythischen Ort, an dem die Trennung der Menschheit in Gerechtfertigte und zur Hölle Verdammte stattfindet. Das »himmlische« oder »neue Jerusalem« ist ein Gegenbild der irdischen Stadt auf einer ins Übernatürliche erhobenen, verklärten Ebene; diese Stadt der Johannes-Apokalypse senkt sich vom Himmel herab als »Stadt Gottes«, in der kein Tempel mehr nötig ist, denn »Gott der Allmächtige ist ihr Tempel und das Lamm. Und die Stadt hat es nicht nötig, daß die Sonne oder der Mond auf sie scheine, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie« (Apokalypse 21, 22 f.).

Die für Menschen unserer Zeit nicht leicht verständliche Problematik des Verhältnisses zwischen dem realen (irdischen) und dem »himmlischen Jerusalem« wird von E.Aron (1973) folgendermaßen charakterisiert: Der Tempel liegt gewissermaßen am Schnittpunkt zwischen Himmel und Erde, Welt und Überwelt, und er »entspricht irgendwie im Irdischen dem unzugänglichen Heiligtum, in dem der Messias vielleicht auf den Augenblick wartet, in die Welt einzutreten. ›Dem irdischen Allerheiligsten entspricht ein himmlisches‹. Nach Rabbi Simeon ben Jochai, der im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte, ist der Berg Moria das Gegenstück des Heiligtums Im Jenseits. Wenn das Heiligtum unten vollendet ist, entsteht spontan ein neues von der gleichen Art im Himmel. Der Mensch errichtet hier unten ein Bauwerk, das sich in den himmlischen Sphären widerspiegelt.«

Diese Denkstrukturen in Entsprechungen von oben und unten sind auch für andere Kulturen bezeichnend, die überweltliche Urbilder und irdische Abbilder in einem analogistischen Zusammenhang erleben.

Jerusalem war durch viele Jahrhunderte das Traumziel des in der Römerzeit in die Verbannung und Zerstreuung (Diaspora, hebr. Galuth) getriebenen Judentums (vgl.  Ahasver), wobei die Vertreibung oft von dem Spottruf »Hep hep« (Anfangsbuchstaben von »Hierosalyma est perdita«, Jerusalem ist verloren) begleitet war.

Auch in der freimaurerischen Symbolik spielt es als Schauplatz des salomonischen Tempelbaues eine große Rolle (u. a. Name des XVI. Grades des schottischen Ritus »Prinz von Jerusalem«).

Beispiele: 
Quellen: 
Links: 


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