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Symbol:Inseln der Seligen
Kulturkreis:Antike Asien Germanen
Bild:
zum Bild:Max Reinhardt, 1913 gedrehter Stummfilm, 'Insel der Seligen'
Bedeutung:

Inseln der Seligen. Inseln wurden vielfach mit üblicherweise unerreichbaren Glücksländern identifiziert und als Symbole für eine Art von Paradies im Jenseits aufgefaßt, die jedoch auch in der »mythischen Geographie« zu lokalisieren versucht wurden; so etwa im sumerischen Gilgamesch-Epos das Inselland Dilmun, wohin der »Noah« der großen Flut, Ziusudra oder Ut-Napischtim, entrückt worden war. Dilmun wurde mit den Bahrein-Inseln im Persischen Golf in Zusammenhang gebracht, die jedoch keineswegs im heutigen Sinn »paradiesisch« wirken.

Die klassische Antike wußte von den »Glücklichen Inseln« (griech. makáron nesoi, lat. insulae fortunatae, davon arab. al-djaz'ir al- chalidat), im westlichen Okeanos lokalisiert und mit dem mythischen Elysium gleichgesetzt, in das auserwählte Verstorbene nach ihrem Tode eingehen durften. Auch hier wurde eine pseudo-geographische Gleichsetzung versucht, und zwar mit den Kanarischen Inseln, wie Plutarch (ca. 50-125 n. Chr.) schrieb: »Regen fällt dort selten, und wenn er fällt, dann mit Maß. Es gibt meist laue Winde, die dann so reichlich Tau spenden, daß der Boden von selbst die beste Frucht in solchem Überfluß hervorbringt, daß die Bewohner nichts anderes zu tun haben, als sich dem Genuß des Ausruhens hinzugeben. Die Luft ist immer angenehm, so daß es auch unter den Barbaren allgemein angenommen wird, daß dies die elysischen Gefilde und der Aufenthaltsort der Seligen sind, die Homer mit der Zauberkraft seiner Dichtkunst geschildert hat.«

Der Historiker Josephus Flavius (37-95 n. Chr.) bringt die Vorstellungen eines Dualsystems Geist/Materie im Sinne des gnostischen Polaritätsglaubens der nötigen Befreiung von Lichtfunken mit jenen der insularen Glücksländer in Verbindung. Die Menschenseelen entstammen dem »feinsten Äther«, sind jedoch in der »Sklaverei des Fleisches« bis zum Tode gefangen. Erst dann schweben sie gereinigt über den Ozean zu einem Ort der Wonne auf den Inseln der Seligen, während die von materiellen Verunreinigungen befleckten Seelen in einer »finsteren Höhle« gezüchtigt werden.

Paradiesische Fabelländer im westlichen Meer (Atlantik) erwähnt auch die Mythik der Kelten, vor allem der Iren, in der bereits vor der christlichen Missionierung eine Anzahl von glückseligen Paradiesesinseln und Seereisen dorthin beschrieben wurde. Diese Vorstellung wurde dann in die christliche Ideologie einbezogen, etwa in der Legende vom seefahrenden Abt St. Brandanus (Brendan), der zu Schiff dieses »verheißene Land der Seligen« besucht haben soll (was auch als legendäre vorkolumbische Entdeckung Amerikas aufgefaßt wurde). Visionär-mythische Weltbilder lassen sich jedoch kaum mit Erdkunde in unserem Sinn in Zusammenhang bringen.

Auch das traditionelle Weltbild Chinas kannte »Inseln der Seligen«, die mit der realen Erdkunde kaum verbunden werden können; sie sollen im Pazifik vor der Ostküste Chinas liegen und die Namen Fang-chang, P'eng-lai und Ying-chou tragen. Auf ihnen führen die »Acht Unsterblichen« ein paradiesisches Leben. In früherer Zeit wurden oft die Kleider Verstorbener mit Bildern der mythischen Inseln verziert, um den Seelen der Toten das Gefühl nahezulegen, sie hätten selbst den Zustand des glücklichen Lebens auf den seligen Inseln bereits erreicht. Im chinesischen Garten symbolisieren kleine Felseninseln von bizarrer Gestalt in den Seen diese legendären Eilande.

Jenseitige Glücksinseln anderer Völker, wie etwa das Land Bimini der Indianerstämme des nordamerikanischen Südostens mit seiner »Quelle der ewigen Jugend«, müßten eher in mythologischem als in symbolkundlichem Zusammenhang betrachtet werden. Vielfach kommt solchen insularen Fabelländern der Charakter eines ersehnten Schlaraffenlandes zu.

Beispiele: 
Quellen: 
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