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Symbol:Hoerner
Kulturkreis:Ägypten Antike Germanen Judentum Christentum Sonstige
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Bedeutung:

Hörner sind ein Charakteristikum von Stiergottheiten, und sie werden auch dann dargestellt, wenn diese Übernatürlichen menschengestaltig vorgestellt und abgebildet werden, ebenso isoliert von den eigentlichen Trägern (z.B. in Altkreta die »Kulthörner«, zwischen welchen oft die Doppelaxt aufgepflanzt wurde), wodurch sie zu Symbolen im engeren Sinn werden.

Hörner sind die Waffe der Rinder, dadurch Ausdruck ihrer Stärke und Aggressivität. Vielfach sollten sie die Macht der mit ihnen ausgestatteten Gottheiten augenfällig darstellen, etwa in Verbindung mit starken Tieren wie dem Wildbüffel in der nacheiszeitlichen Felsbildkunst Nordafrikas, dem eine Sonnenscheibe zwischen die Hörner gesetzt wurde.

In Altägypten trägt die oft mit einem Kuhkopf dargestellte Himmelsgöttin Hathor ebenfalls die Sonnenscheibe zwischen den Hörnern. In jüngerer Zeit wurde der Gott Ammon (ägypt. Amûn) in der Oase Siwa mit einem Widdergehörn dargestellt, wovon die ähnlich geformten fossilen Ammoniten (Ammonshörner) den Namen bekamen. Alexander d. Gr. stellte sich nach einem Besuch des Heiligtums als »Sohn des Zeus-Ammon« ebenfalls mit diesem Kopfschmuck dar.

In der Bibel werden Altäre mit metallbeschlagenen Hörnern an den Ecken erwähnt, die mit dem Blut der Opfertiere bestrichen wurden. Angeklagte fanden Asyl, wenn sie den Tempel erreichen und diese Hörner berühren konnten. Wenn (Amos 3, 14) Jahwe sie im Zorn abhaut und sie zu Boden fallen läßt, stellt dies ein furchtbares göttliches Strafgericht dar. Umstritten ist die Übersetzung der Bibelstelle Exodus 34, 29 f., derzufolge Moses beim Abstieg vom Berg Sinai »Hörner« (karan) getragen haben soll.

Der Orientalist A.Jirku wies auf Gesichtsmasken aus Rinderschädelteilen mit Hörnern hin, die im alten Palästina nicht unbekannt waren, und die Vulgata-Übersetzung spricht von »facies cornuta«, einem hörnertragenden Gesicht. Demgemäß ist auch auf der Mosesstatue Michelangelos der Erzvater gehörnt dargestellt. Neuere Bibelübersetzungen übertragen hingegen das betreffende Wort mit »Lichtstrahlen«.

Zu bedenken ist, daß bei schamanistischen Ritualen der sibirischen Jakuten berichtet wird, daß in früherer Zeit die Trancepriester »wie Stiere brüllten, und es wuchsen ihnen reine, durchsichtige Hörner auf dem Kopf« (nach Ksenofontov), was wohl auf eine Halluzination der Zuschauer zurückzuführen ist.

Das Horn als Symbol göttlicher Stärke wird auch bei Lukas (1, 69) erwähnt: Gott »hat aufgerichtet ein Horn des Heiles im Hause seines Knechtes David«. In der Johannes-Apokalypse trägt das »Lamm« sieben Augen und sieben Hörner, »das sind die sieben Geister Gottes«, der satanische Drache (12, 13) hingegen zehn Hörner als Symbole seiner höllischen Macht. Auch der Teufel wird in der christlichen Ikonographie gehörnt (mit Bockshörnern) dargestellt.

Hörner als Trankopfergefäße und Trinkhörner im kultischen Bereich waren weit verbreitet. Jagdhörner als Attribute tragen St. Hubertus, Oswald und Eustachius, ebenso aufgrund der Wortähnlichkeit mit »cornu« (lat. Horn) der hl. Cornelius.

Auch der Federkopfschmuck der Prärieindianer Nordamerikas war häufig mit einem Paar dünngeschabter und polierter Hörner (Büffelhörner) an den Seiten des Kopfes ausgestattet, was ihn als besonders bedeutsam erscheinen ließ. »Dieser Kopfputz mit Hörnern wird nur bei gewissen seltenen Gelegenheiten getragen... (dies ist) nur demjenigen gestattet, dessen Tapferkeit und Ansehen von dem ganzen Stamm anerkannt und dessen Stimme im Rat ebensogroßes Gewicht hat wie der eines Häuptlings ersten Ranges... Dieser Kopfschmuck hat eine auffallende Ähnlichkeit mit dem jüdischen Kostüm, nämlich mit den Hörnern, welche die abessinischen Häuptlinge und die Hebräer als ein Zeichen der Macht und der Gewalt bei großen Aufzügen und Siegesfesten trugen« (George Catlin, 1796-1872). Der berühmte Indianermaler bezieht sich dabei auf die Bibelstelle im 1. Buch der Könige (22, 11), wo es heißt: »Zedekija, der Sohn Kenaans, hatte sich eiserne Hörner gemacht und rief: So spricht der Herr – Mit diesen wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast«, was aber wohl allegorisch gemeint ist.

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Quellen: 
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