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Symbol:Hoelle
Kulturkreis:Asien Germanen Judentum Christentum Islam Sonstige
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Bedeutung:

Hölle, das traditionelle Gegenbild des Himmels, ist zwar aus dem einer dunklen Unterwelt (vgl. Höhle) hervorgegangen, wurde aber durch das theologisch begründete Bild eines Strafortes für verstorbene Sünder angereichert, in dem diese endlose Qualen erleiden müssen. Wie der Himmel die Wohnstätte und Residenz der Götter oder Gottes ist, stellt die Hölle ein Reich gnadenloser Unterweltsherrscher bzw. des Teufels dar.

Bereits die freudlose Unterwelt vorchristlicher Religionen (hebräisch Sche'ol, griech. Hades) wird als finster und unerquicklich geschildert und mit der Beschreibung von Strafen für besonders gottlose Menschen bereichert, auch als dem Lebenden zu seinem Glück nicht zugänglich (das Wort »Hölle« ist wurzelverwandt mit dem Namen der germanischen Totengöttin Hel und »ver-hehlen«).

Die Vorstellung einer Feuerhölle mit betäubendem Schwefelgestank leitet sich zum Teil von dem alten Opfer- und später Müllverbrennungstal Ge-hinnom bei Jerusalem ab (davon Gehenna, Dschehenna im Islam), zum Teil auch von der Beobachtung von vulkanischen Phänomenen. Schon der Prophet Jesaias (66, 24) spricht davon, daß ein unauslöschliches Feuer die Leiber der gegen Gott rebellierenden Menschen verzehre.

Bei Tertullian (ca. 150-230 n. Chr.) dienen die Vulkane als Beweis für die Realität einer unterirdischen Hölle, die später von Dante Alighieri (1265-1321) in seiner »Divina Commedia« ausführlich beschrieben wurde.

Symbolbilder einer Rechtfertigung im Jenseits wurden offenbar auch in Anlehnung an die Bildersprache der altpersischen Religion formuliert, in welcher Verstorbene die Cinvat-Brücke überschreiten müssen. Bei den Bösen wird sie so schmal wie die Schneide eines Messers und läßt sie in den ewigen Abgrund stürzen.

Christliche Höllensymbole sind, außer Feuerflammen, der verschlingende Höllenrachen (ähnlich dem eines Drachen dargestellt), die Totenmaske und der aus der antiken Mythologie übernommene dreiköpfige Hund Kerberos (lat. Cerberus). Zur Warnung für die Lebenden wurden die Höllenstrafen oft bildlich sehr detailreich dargestellt, wobei etwa die Sünde Wollust zur Folge hat, daß verdammte Seelen an Brust und Geschlecht von Kröten benagt und von Schlangen gebissen werden.

Höllenähnlich imaginiert wurde auch die Unterwelt »Mictlán« der altmexikanischen Hochlandvölker. Nur auf dem Schlachtfeld Gefallene, rituell Geopferte, Ertrunkene oder im Kindbett verstorbene Frauen konnten ihr entgehen und andere Jenseits-Schicksale erwarten – ähnlich wie bei den Germanen in das düstere Reich der Totengöttin Hel eingehen mußte, wer im Bett den »Strohtod« gestorben war, und nicht von  Walküren in das lichte Reich Walhall entrückt wurde.

Pessimistische Jenseitsvorstellungen mit teufelsähnlichen Totengöttern und -dämonen kennzeichnen auch die jüngere Grab-Ikonographie der Etrusker, die ältere Symbole einer friedvollen jenseitigen Welt im Sinne der Inseln der Seligen ablösten. Die etruskischen Unterweltsgötter mit Hörnern, Spitzohren und  Schlangen in den Händen dürften das christliche Teufelsbild nachhaltig beeinflußt haben.

Eine Art von Hölle ist auch dem ostasiatischen Buddhismus geläufig. In japanischen Tempelhallen wird der König der Unterwelt, Emma-o, als Richter über die Sünder mit seinem Richterstab als Symbol der Vollzugsgewalt dargestellt. Lebensgroße Holzfiguren zeigen, wie die Verurteilten von Dämonen weggeschleppt und gepeinigt werden – mit Schwert, Streckbank, Eisenstangen und Prangerblock. In neuerer Zeit werden solche figurale Szenen freilich in erster Linie als Drohmittel für unfolgsame Kinder angesehen.

Die islamische Tradition berichtet von einem Höllenfeuer, das siebzigmal heißer ist als jedes irdische. Ebenso sollen die Körper der Verdammten vergrößert werden, um dadurch ihre Fähigkeit zu steigern, Qualen zu erleiden. Die Grausamkeit all dieser Vorstellungen läßt sich nur als symbolischer Ausdruck der Hoffnung verstehen, daß auf Erden begangenes Unrecht nicht für alle Ewigkeit ungesühnt bleiben könne, auch wenn in unserer Welt kein gerechtes Urteil darüber gesprochen wurde.

Als ketzerisch verdammt wurde in Europa die Apokatástasis-Idee, d. h. die Vorstellung einer endzeitlichen Wiederversöhnung unter Einschluß der Hölle. Sie wird etwa im Parsismus vertreten, in dem »auch das Land der Hölle der Glückseligkeit des Kosmos zurückgegeben wird«.

Auch die islamische Sufi- Mystik lehnt die Vorstellung einer ewigen Verdammnis ab, wie etwa die Aussprüche des Abud Yazid Bistami zeigen: »Was ist denn nun mit dieser Hölle? Am Tage des Gerichtes werde ich mich gewißlich zu den Verdammten stellen und werde zu Dir sprechen: Nimm mich als Lösegeld – tust Du es nicht, werde ich ihnen beibringen, daß (auch) Dein Paradies nur ein Kinderspiel ist... O Gott, wenn Du in Deinem Vorherwissen vorausgesehen hast, daß Du eines Deiner Geschöpfe in der Hölle peinigen wirst, dann lasse mein Sein sich dort so breit machen, daß keiner außer mir dort Platz zu finden vermöchte« (Gardet 1956).

Beispiele: 
Quellen: 
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