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Symbol:Hase und Kaninchen
Kulturkreis:Ägypten Antike Asien Christentum Islam Buddhismus Sonstige
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Bedeutung:

Hase und Kaninchen werden in der Symbolik wie im Volksglauben nicht unterschieden. In vielen alten Kulturen ist der Hase ein »Mondtier«, weil die dunklen Flecken (»mare«) auf der Scheibe des Vollmondes an einen springenden Hasen erinnern – so etwa bei den Azteken (tochtli, – zugleich das 8. der zwanzig Tagessymbole, ein glückliches Zeichen), wo in den Codices der Hase in einer u-förmigen Mondhieroglyphe dargestellt wird, und in Altchina, wo der Mondhase in einem Mörser Zimtzweige zerstampft und als Symbol langen Lebens gilt.

Auch im indo-buddhistischen Raum und bei den Kelten, bei Hottentotten und in Altägypten war der Hase mit dem Mond assoziiert.

Seinen Symbolwert bilden ansonsten die realen oder legendären Eigenschaften des Hasen, so etwa seine Wachsamkeit: Er soll mit offenen Augen schlafen; Hasenfleisch verursacht nach Ansicht mittelalterlicher Ärzte Schlaflosigkeit (in der Antike hieß es, sein Genuß mache für neun Tage schön); seine Furchtsamkeit (»Hasenfuß«; in der mittelalterlichen Symbolik stellt ein vor einem Hasen fliehender Bewaffneter die Ignavia, Feigheit, dar, ähnlich bei den »Sieben Schwaben«); seine exzessive Fruchtbarkeit und Paarungsbereitschaft machen ihn zum Symbol der Lüsternheit, während ein weißer Hase, zu Füßen der  Jungfrau Maria dargestellt, den Sieg über die »Fleischlichkeit« ausdrücken soll.

Der »Osterhase«, mit dem Fruchtbarkeitssymbol Ei verbunden, spielt im alten Frühlingsbrauchtum Mitteleuropas eine bedeutende Rolle.

Eine weitere Eigentümlichkeit des Hasen wird im frühchristlichen »Physiologus« erwähnt: Wegen seiner kürzeren Vorderbeine ist er am schnellsten, wenn er bergauf läuft, und kann sich dann seinen Verfolgern entziehen. »Suche auch du, Mensch, den Felsen, wenn du verfolgt wirst vom bösen Hunde, dem Dämon... Wenn er sieht, daß der Mensch bergab läuft und die irdischen und Alltags- Dinge im Herzen trägt, so kommt er ihm eifriger nach mit Hilfe verwirrender Gedanken. Wenn er aber sieht, daß er im Willen Gottes läuft und den wahrhaften Felsen (vgl. Stein), unseren Herrn Jesus Christus, sucht und auf den Gipfel der Tugend steigt, so wendet sich der Hund nach dem Worte Davids, Psalm 34: Es müssen umkehren und zuschanden werden, die mir übelwollen.« Vielleicht erklärt diese Textstelle, weshalb der Hase relativ häufig in der christlichen Ikonographie erscheint. Seine Wehrlosigkeit stempelt ihn zum Inbegriff des nur auf Gott vertrauenden Menschen.

Hasen, die Weintrauben abknabbern, sind wohl Sinnbilder der in das Paradies aufgenommenen Seelen, die dort ungefährdet die Früchte des ewigen Lebens genießen können.

Gelegentlich treten Darstellungen von drei Hasen in einem Kreis auf, deren Ohren sich zu einem Dreieck verbinden – vielleicht ein Hinweis auf die Dreifaltigkeit Gottes oder auf die Flüchtigkeit der schnell vergehenden Zeit in ihren Kreisläufen.

Antike Vorstellungen schreiben dem Hasen, der auch als Symboltier Iberiens galt, vorwiegend positive Eigenschaften zu. Seine Schnelligkeit und Wachsamkeit hat nach Plutarch (46-120 n. Chr.) »etwas Göttliches« Das Lieblingstier der Göttin Aphrodite ist nach Plinius (23-79 n. Chr.) für Frauen von großem Nutzen: Hasenfleisch mache sterile Frauen fruchtbar, der Genuß von Hasenhoden begünstige die Empfängnis von Knaben. Der Magier Apollonius von Tyana (1. Jahrhundert n. Chr.) empfahl, um das Lager einer Gebärenden einen Hasen dreimal herumzutragen, um die Entbindung zu erleichtern.

In Altchina ist der Hase das vierte Symboltier des Tierkreises (vgl. Sterne). Das Bild von sechs Knaben rund um einen Menschen mit einem Hasenkopf symbolisiert den anläßlich des Mondfestes geäußerten Wunsch, daß die Kinder der Familie einen friedlichen Aufstieg zu höheren Ämtern erleben sollen. Wegen seiner Mond-Assoziation ist der Hase ein »Yin« -Tier.

Eine besondere Rolle kommt ihm in der buddhistischen Legende zu, derzufolge ein mitleidiger Hase, sein Leben opfernd, ins Feuer sprang, um mit seinem Fleisch den hungernden Buddha zu nähren. Er wurde damit ein Sinnbild der Selbstaufgabe im Vertrauen auf das Erlösungswerk.

In nordamerikanischen Indianermythen repräsentiert der Hase einen Kulturheros, etwa Gluskap oder Manabozho, der als Schöpfer die Welt in ihren gegenwärtigen Zustand transformierte. Als listige »Trickster«-Gestalt überwältigt er durch seine Schlauheit größere und stärkere Tiere wie  Bären und Büffel.

Für psychologisch orientierte Symbolforscher steht weder Schnelligkeit noch »Furchtsamkeit« des Hasen im Vordergrund, sondern seine rasche Vermehrung; dies macht ihn zum Inbegriff animalischer Fruchtbarkeit und hitziger Sexualität.

Beispiele: 
Quellen: 
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