Hain. Während der »finstere Wald« als Symbol für die Furcht des Menschen vor der unerforschten, »ungezähmten« Natur steht, ist der räumlich begrenzte Hain, der nur aus wenigen Bäumen zu bestehen braucht, ein Ort der Einkehr und der stillen Begegnung mit übermenschlichen Mächten und Wesen.
Der heilige Hain von Dodona in Epiros war ein Ort der Verehrung des Zeus, der im Rauschen der ihm geweihten Eichen seinen Willen in Form eines Orakels kundtat. Alt-Rom kannte den heiligen Hain von Aricia am Nemi-See, der Diana Aricina geweiht, in dem ein sakraler König die geweihten Bäume bewachte. Solche Haine boten Flüchtigen häufig Asylschutz.
Auch für Kelten und Germanen sind sie als heilige Orte belegt, in welchen sich die Götter offenbarten. Ein Schritt weiter weg vom ungezähmten Wald hin zur beherrschten, kultivierten Natur bringt uns symbolkundlich zum Garten.