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Symbol:Hahn
Kulturkreis:Antike Asien Judentum Christentum Sonstige
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Bedeutung:

Hahn (lat. gallus). Die europäische Antike kannte ihn einerseits als Sonnentier, das mit seinem Krähen den Tagesanbruch ankündigt und die Nachtdämonen verscheucht, andererseits (vor allem den schwarzen Hahn) als Zauber- und Opfertier für die unterirdischen Mächte. Die positive Symbolik überwog jedoch, und Hähne – die mit ihrem Krähen selbst  Löwen und Basilisken vertreiben sollten – wurden auf Amulettgemmen, Schilden und Grabmälern dargestellt.

Es hieß, daß ein Hahnenkamm vor Alpträumen schütze, der Genuß von Hoden des Hahnes erotisierend wirke und eine Frau zur Geburt von Knaben veranlasse; ebenso, daß der Hahn, der die Gebundenheit des Dunkels vertreibt, in der Nähe einer Gebärenden die Entbindung erleichtere.

Auch wegen des feuerroten Kammes und der im Licht schillernden Federn ist er in vielen Kulturen ein Symbol für Feuer und Sonne (der »rote Hahn« ist die Flamme) und wird schon in der Romanik als Lichtkünder und Rufer zum Morgengebet auf Kirchtürme gesetzt.

Streitlust bei Revierkämpfen und permanente Paarungsbereitschaft machen ihn zu einem deutlich maskulinen Symboltier, im christlichen Verständnis aber auch zu einem Sinnbild Christi, der den neuen Tag des Glaubens anbrechen läßt.

St. Gregor macht den Hahn zum Vorbild des guten Predigers, da er mit den Flügeln seine Lenden schlägt (Buße tut), ehe er seine Stimme erhebt. Als Warnung vor Überheblichkeit wirkt das dreimalige Krähen des Hahnes bei »Petri Verleugnung«, einer auf frühchristlichen Sarkophagen oft dargestellten Szene.

Die Wächternatur des Hahnes machte ihn schon früh zum Götterattribut (Athene, Demeter), seine Kampfbereitschaft stellt ihn neben den Kriegsgott Ares (Mars) und den Krankheitsüberwinder Asklepios, und als Sonnenverkünder gehört er zu Apollon. In der Spätantike ist der Jahresdämon Abraxas ein hahnenköpfiges Wesen mit Schlangenfüßen.

In der nordgermanischen Mythologie bewacht der Hahn »Goldkamm« die zur Götterwohnung führende Regenbogenbrücke. In Ostasien ist die Symboldeutung ähnlich. Der Hahn, zehntes Zeichen des chinesischen Tierkreises, wird nicht gegessen. Der rötliche Hahn schützt vor Feuer, der weiße vertreibt Dämonen.

Der Hahn gilt nicht nur als mutig, sondern auch als gutherzig, da er die Hennen zu den Körnern ruft, und als Erwecker zuverlässig (in Japan ruft sein Krähen die Sonnengöttin aus dem Dunkel). Die indische Sage läßt den »Hahnenkönig« auf einem Baum des legendären Landes Jambudvipa sitzen, und sein Krähen veranlaßt alle Hähne der Welt, ebenfalls ihre Stimme zu erheben.

Von der chinesischen Lautsymbolik her bedeutet der Hahn (kung-chi), der kräht (ming), zugleich »kung-ming«, d. h. Verdienste und Ruhm. Beamten wurde ein Hahn mit großem Kamm (kuan, ebenso: Beamter) geschenkt. Der Hahn mit Küken symbolisierte die väterliche Fürsorge für die Kinder (im engeren Sinn: Söhne). Der Hahnenkampf ist in Südchina trotz offiziellen Verbotes noch immer ein beliebtes, grausames Volksvergnügen, das die Aggressivität des Tieres zum Gegenstand der Wettleidenschaft degradiert, trotz seiner Wertschätzung in der Mythik, in der in manchen Traditionen die Sonne von einem feurigen Hahn besetzt gilt.

Eine negative Symboldeutung erfuhr der Hahn im Mittelalter des Abendlandes (wie der Bock) als Verkörperung der Wollust (wenn junge Männer von »Hahnendämonen« bedrängt werden) und der Streitlust. Zugleich wurde er zum Wappentier Galliens (Frankreichs) und des hl. Gallus; auch St. Veit wurde mit einem Hahn (auf einem Buch sitzend) dargestellt, und dieser schmückte wegen seiner »Wecker«-Eigenschaft auch prunkvolle Uhren. Der mit dem mahnenden Hahn dargestellte hl. Petrus wurde zum Schutzpatron der Uhrmacher. Hohberg (1675) dichtete erbaulich: »Sobald der munter Haan sein Zeitgeschrey erhallet / die andern ihr Gesang anstimmen nach der Rey. / Auch also wann du hörst, daß Gotteslob erschallet / schau, daß dein Munde nicht verstummt und sprachlos sey.«

Beispiele: 
Quellen: 
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