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Symbol:Haar
Kulturkreis:Antike Asien Judentum Christentum Sonstige
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Bedeutung:

Haar, nach volkstümlicher Vorstellung Träger der Vitalkraft, das auch nach dem Tod des Menschen weiterwächst und z.B. beim biblischen Helden Samson Sitz seiner Stärke ist.

Die durch ein Gelübde gebundenen Nasiräer (4. Buch Mosis 6, 5) dürfen kein Schermesser an ihr Haar lassen und müssen dem  Weinstock entsagen, was als Protest gegen die Sitten der seßhaften Kultivierten und als Streben nach der Reinheit der altnomadischen Zeit gedeutet wird. Auch außerhalb der Zivilisation lebende Büßer und Propheten ließen ihr Haar lang wachsen (z.B. Johannes der Täufer und die ägyptischen Wüstenmönche).

Lange, den Körper einhüllende Haare sind bei Büßerinnen wie der legendären Maria Aegyptiaca Hinweise auf weltabgewandtes Leben, das auf Kleiderprunk verzichtet, aber den Körper dennoch verhüllt.

Andererseits ist im Mittelalter langes Haar Symbol der schwelgerischen Wollust (Luxuria), der männerverführenden Sirenen (Wasserwesen) und des Empörers Absolom (2. Buch Samuelis 18), der an seinem langen Haar im Geäst eines Baumes hängenbleibt und getötet wird (Absolom wurde in christlicher Deutung zum Sinnbild der Juden, die sich in den langen Haaren des Irrtums festgehakt haben).

Da im germanischen Gebiet das lange Haar Kennzeichen des Freigeborenen war, wurde Sklaven oder Verurteilten das Haar geschoren. Die Tonsur der Mönche wird als Hinweis auf den Verzicht auf bürgerliche Freiheiten gedeutet. Bei Trauerfeiern wurde in vielen Kulturen das Haar geopfert; abgeschnittene Zöpfe sind auch Symbole des Eintritts von Frauen in das Kloster.

In exotischen Kulturen sind bestimmte, genau festgelegte Haartrachten oft Kennzeichen für einen bestimmten Lebensstand oder Beruf. Kindern wird oft das Haar beschnitten, wenn sie das Kleinkindstadium hinter sich gelassen haben, oder es wird ihnen bis zur Pubertät eine besondere Haarlocke gelassen (z.B. dem kindlichen Horus-Harpokrates in Altägypten).

Übernatürliche Wesen und Dämonen werden oft mit Schlangenhaaren dargestellt (Furien, der etruskische Unterweltsgott Charun, Medusa), während die rote Haarfarbe oft als »teuflisch« galt.

Langhaarigkeit bei Angehörigen moderner Alternativ- und Subkulturen ist als Ausdruck des Wunsches nach Unabhängigkeit von bürgerlich-zivilisatorischen Normen oder als Protest gegen sie aufzufassen.

Das erwähnte Motiv, daß Jungfrauen ohne Kleider durch ihre langen Haare bekleidet werden, ist auch in Legenden und Märchen oft geschildert worden und wird u. a. von der hl. Agnes und von Magdalena berichtet, wie es auch in altspanischen Romanzen erzählt wird.

Bekannt ist, daß in magischen Riten oft Haarzauber vorkommt, etwa ein Binden von Knoten mit dem Haar von Personen, welchen Liebe eingeflößt werden soll. Der Brauch, Haarlocken geliebter Menschen in Medaillonkapseln zu tragen, war im 19. Jahrhundert weit verbreitet.

Sprichwörtliche Redensarten befassen sich oft mit dem Haar in ganz verschiedenem Zusammenhang (Haare stehen zu Berge; sich keine grauen Haare wachsen lassen; an den Haaren herbeigezogen; ein Haar in der Suppe finden; Haare auf den Zähnen haben; um Haaresbreite entkommen; sich in die Haare geraten etc.) und beweisen damit die Aufmerksamkeit, die diesem Körperteil geschenkt wurde, das nur von sehr kleinlichen Menschen »gespalten« werden kann.

Beispiele: 
Quellen: 
Links: 


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