Grazien (lat. gratiae, griech. charites), Symbolfiguren für die jugendliche Anmut und Schönheit des Weibes, in dreifacher Gestalt auftretend wie mehrere andere symbolisch-mythische Frauengestalten (Dreigestaltigkeit). Sie gehörten zwar zu dem Kreis der Unsterblichen, hatten aber keinen göttlichen Rang.
Meist werden sie dem Gefolge der Aphrodite (Venus) oder des Apollon zugewiesen; ihre Namen werden unterschiedlich wiedergegeben, etwa Charis (von griech. chairein, sich freuen), Aglaia (Glanz), Euphrosyne (Frohsinn) und Thalia (die Blühende).
Ihre Aufgabe war es, jungen Mädchen Liebreiz und allgemein den Menschen Freude (Festesfreude) zu schenken. Meist gelten sie als Töchter des Zeus und der Eurynome, einer Tochter des Poseidon. Auch werden sie oft in Gesellschaft der Musen dargestellt und mit den Horen in Verbindung gebracht.