Füllhorn (lat. cornu copiae). Attribut der Flora, ebenso Glücksgöttin Fortuna, zugleich Symbol für unerschöpfliche Gaben, die dem Menschen ohne sein direktes Zutun geschenkt werden: eine Art Trinkhorn, aus dem ohne Ende Früchte und andere labende Gaben quellen.
Im griechischen Mythus gehört es der Ziege Amaltheia, einer tiergestaltigen Nymphe, die in einer Höhle auf der Insel Kreta den noch hilflosen Zeus säugte und mit allen lebensnotwendigen Dingen ausstattete.
Herakles, der mit dem stiergestaltigen Flußgott Acheloos kämpfte und ihm ein Horn abbrach, gab dieses dem Unterlegenen großmütig zurück und wurde dafür mit der Gegengabe des Amaltheia-Füllhornes entschädigt.
Hörner als Opfergefäße für Libationen (Trank- oder Flüssigkeitsopfer) werden bereits durch prähistorische Darstellungen – etwa der »Venus von Laussel« – nachgewiesen.