Symbol - Attribut - Allegorie - Emblem
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Symbol:Adler
Kulturkreis:Christentum Sonstige
Bild:
zum Bild:v.l.n.r.: Hoheitszeichens des Bundespräsidenten, Emblem der DLRG
Bedeutung:

Als König der Lüfte besaß der Adler nach weitverbreiteter Auffassung die größte Stärke unter allen Vögeln, er flog am höchsten und hatte die schärfsten Augen; ihn konnten die Strahlen der Sonne nicht blenden. So erschien er den verschiedensten Völkern (z. B. Assyrern, Babyloniern, Persern) als Symbol geistiger Höhe und Träger göttlicher Majestät. Auch als Sinnbild des Sieges trat er früh auf.

In der alten vorkolumbianischen Kultur in Peru wurde er als Bezwinger der Schlange, des negativen Bereichs, dargestellt. Mit der besiegten Schlange in den Krallen zeigt ihn noch heute das mexikanische Staatswappen.

Nach einer ähnlichen Vorstellung der Kalmücken lebte er in der Krone des Lebensbaumes und bedrohte die an dessen Fuß hausenden Drachen. In Nachwirkung seines mythischen Kampfes mit der Schlange schwebte er noch 1214 in der Schlacht von Bouvines auf dem Feldzeichen Kaiser Ottos IV. über dem Drachen.

Nach der nordischen Mythologie war er außerdem Symbol des Windes.

So wurde er allgemein Sinnbild der Allmacht und Allwissenheit, Begleiter der höchsten Gottheiten, insbesondere Attribut Jupiters und von da aus Zeichen für die Macht des römischen Kaisers. Hier wurzelt ebenfalls seine Bedeutung als Heeres- und Feldzeichen, die, bei den Römern zu fast göttlicher Verehrung intensiviert, auf ursprünglich persischen und später ägyptischen Gebrauch zurückweist.

Die Symbolsprache der Bibel zitiert den Adler häufig als Sinnbild der Schnelligkeit, Kraft und Erneuerung (z.B. Psalm 103, 5: "Er wird dich verjüngen wie einen Adler"; vgl. Jes. 40, 31; Spr. 23, 5; Hiob 9, 26). Weiter geht die allgemeine Symbolik der frühen christlichen Bildkunst nicht.

Überall, wo der Adler als solcher auf Katakombenfresken und Mosaiken zu erkennen ist, dient er rein dekorativen Zwecken. Auf Siegeln, Ringen u. dergl. versinnbildlicht er Rom, das Machtzentrum.

Ähnliche Adlerbilder römischen Typs übernahmen die Barbaren von den Byzantinern in Gestalt getriebener Brustschilde, die als Schmuck oder als Bezeichnung des militärischen Ranges Verwendung fanden und selbst als Luxusharnisch für Pferde auftauchen. Der schlanke, stilisierte Adler der Hohenstaufen und der byzantinische Doppeladler (dieser auf hethitische Vorbilder zurückgehend, die die seldschukischen Türken übernommen hatten) begegnen noch heute häufig im Mittelmeerraum, der erstere in Süditalien und Sizilien, der letztere in griechisch-orthodoxen Kirchen und Klöstern.

Die übrigen Adlerbilder als Staatsembleme gehen auf die gleiche Tradition des königlichen Vogels und Sinnbildes siegreicher Stärke zurück. Der deutsche Reichsadler soll von Karl d. Gr. bei seiner Krönung 800 nach römischem Vorbild zum Symbol seines Reiches erhoben worden sein.

1345 wurde der Doppeladler in das deutsche Kaiserwappen übernommen. Von diesem lediglich heraldischen Adler streng zu unterscheiden ist das Adlersymbol des Evangelisten Johannes. Es begegnet im Tetramorph (den vier Wesen der Vision des Propheten Ezechiel, die dann zu Symbolen der Evangelisten wurden), aber auch einzeln im Zusammenhang mit Johannes, dem Apostel, »den Jesus liebte«.

So wie dieser meist jung dargestellt wird, kann der Adler zum Symbol des Neophyten, des Katechumenen werden, zugleich unter Bezug auf die oben genannte Stelle Psalm 103, 5, denn man erzählte in den Bestiarien, daß er als einziges Tier stracks in die Sonne zu blicken vermöge, nachdem er sich der höchsten Sonnenhitze ausgesetzt habe, und zur Erneuerung seiner Kräfte in einen Jungbrunnen eintauche. Mit seiner Beziehung zur Sonne ist er zugleich ein Symbol der Auferstehung, während ein Adler, der einen Fisch in den Fängen hält, als Symbol Christi zu verstehen ist, der den Gläubigen (das Fischlein) aus der Taufquelle hebt und an seinem eigenen ewigen Leben teilhaben läßt.

Das Zeichen des vierten Evangelisten weist ferner auf die vierte Kardinaltugend der Besonnenheit, die der Christ nach dem Beispiel seines Herrn üben soll, und damit auf die Kontemplation der gültigen Maßstäbe ewigen, nicht der irdischen Korruption verfallenden Lebens.

Der schlangenbekämpfende Adler der antiken Mythologie begegnet besonders charakteristisch im christlichen Bereich und wird da (z. B. von Maximus v. Turin, 4. Jh.) auf Christus gedeutet, der seine Kirche gegen den Teufel verteidigt.

Symbol des Auferstehungslebens ist der Adler schließlich auch auf jenen typologischen Darstellungen in gotischen Fenstern, auf denen er seine Jungen auf seinen Flügeln zum Himmel emporträgt, um sie in die Sonne blicken zu lehren.

Er ist ferner Attribut des Propheten Ella (Hinweis auf dessen Himmelfahrt) und der Heiligen Adalbert, Cuthbert, Medardus, Stanislaus, Priska.

Beispiele: 
Quellen: 
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