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Symbol:Feuer
Kulturkreis:Antike Asien Christentum Sonstige
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Bedeutung:

Feuer, das scheinbar lebende Element, das verzehrt, wärmt und leuchtet, aber auch Schmerz und Tod bringen kann, ist symbolkundlich ambivalent besetzt.

Vielfach ist es heiliges Symbol des häuslichen Herdes (vgl. die feuerhütenden vestalischen Jungfrauen in Alt-Rom), symbolisiert Inspiration und den Heiligen Geist, der in Gestalt von Flammenzungen beim ersten Pfingstfest die Apostel begeisterte, und das Entzünden des neuen Feuers zu Jahresbeginn war ein sakraler Akt (Altmexiko).

Andererseits hat es auch den negativen Aspekt des Höllenfeuers, der vernichtenden Feuersbrunst und der Zerstörung durch das Himmelsfeuer des Blitzes wie auch des vulkanischen Feuers aus dem Erdinneren.

Zu bedenken ist, daß in den Anfängen der Menschheit vor Jahrmillionen die »Zähmung« des Feuers den Beginn der Kultur markierte und daß es »feuerlose wilde Urmenschen«, von welchen vorwissenschaftliche Abstammungslehren fabelten, nicht gibt. Als einziges aller »Elemente« kann der Mensch das Feuer selbst erzeugen, so daß es für ihn die Signatur seiner Ähnlichkeit mit den Göttern trägt. Viele Mythen (Altgriechenland, Polynesien) beschrieben es auch als ursprüngliches Eigentum der Götter, das erst durch Raub in den Besitz der Menschheit kam.

So kann das Feuer die Eigenschaft der »reinigenden Flamme« haben, die Böses vernichtet und auch die Leiblichkeit von Hexen und anderen dämonisierten Wesen aufzulösen hat, das im »Fegefeuer« der katholischen Glaubenslehre die Sündenmakel tilgt und im Parsismus (Zoroasters oder Zarathustras Glaubenslehre) als heilig gilt.

Die assyrischen Beschwörungstexte, unter den Namen »Maqlu«- und »Schurpu«-Serien bekannt, bestehen weitgehend aus Sprüchen zur Auslöschung von Schadenzauber durch Feuer: »Koche, koche, brenne, brenne! Böser und Schlimmer, tritt nicht ein, geh weg!... Ich feßle euch, ich binde euch, ich übergebe euch dem Gila, der versengt, verbrennt, fesselt, die Zauberinnen packt... Wie dieses Ziegenfell zerpflückt und ins Feuer geworfen wird, die lodernde Flamme es verzehrt..., so werde der Fluch, der Bann, die Pein, die Qual, die Krankheit, der Schmerz, die Sünde, die Übeltat, der Frevel, das Vergehen, das Leiden, das in meinem Leibe sitzt, wie dieses Ziegenfell zerpflückt! Heute verzehre sie die lodernde Flamme...« Sowohl »Maqlu« wie auch »Schurpu« wird mit »Verbrennen« übersetzt, und der Glaube an die zaubervernichtende Wirkung des Feuers tritt hier ganz klar zutage.

Die in mehreren Erdteilen nachweisbare Sitte des Feuerlaufes (griech. Pyrobasia), in deren Verlauf glühende Kohlen mit bloßen Füßen unverletzt betreten werden, war ursprünglich wohl ein Reinigungsritual im Frühjahr, wie noch in neuerer Zeit in Tibet (am 15. Tag des ersten Monats).

Meist gilt das Feuer als »männliches« Element (im Gegensatz zum »weiblichen« Wasser) und als Sinnbild für Vitalenergie, Herz, Zeugungskraft, Erleuchtung, Sonne (vgl. Phönix).

Die Jungfrau Ocrisia soll durch einen Feuerfunken befruchtet worden und Mutter des Königs Servius Tullius geworden sein.

Beschwörungsformeln behandelten das Feuer wie ein übernatürliches Wesen. Das altrömische Hirtenfest der Parilia am 21. April hatte als Höhepunkt das Springen über ein reinigendes Strohfeuer; dem altgriechischen Mythos zufolge beabsichtigte die Göttin Demeter, den Heros Demophoon von den Erdenschlacken zu reinigen und ihn unsterblich zu machen, indem sie ihn in ein Herdfeuer legte. Geisteskranke oder Sühnebedürftige wurden mit Fackeln umschritten. Der in antiken Städten immer gegenwärtige gefährliche Aspekt des Feuers sollte durch die magisch-symbolische Geste des Ausgießens von Wasser unschädlich gemacht werden, sobald jemand das Wort »ignis« (Feuer) aussprach.

Allgemein sind die Feuergötter oder die mit diesem »Element« in Verbindung gebrachten übernatürlichen Wesen wegen der zweideutigen Natur des Brandes ihrem Wesen nach »Trickster«, welchen der Mensch nie recht trauen kann – so etwa der germanische Loki.

Die dennoch vorherrschende Wertschätzung der »lebenden Flamme«, vor allem nach ihrer Zähmung durch die Errungenschaften der Zivilisation, wird durch antikisierende Sitten wie Fackelzüge und Sonnwendfeuer ebenso bewiesen wie durch den Brauch, auch bei vorhandener elektrischer Beleuchtung auf Speisetischen zum Schmuck Kerzen zu entzünden. Auch im Kirchenbrauchtum spielen Kerzen am Altar, bei Taufe, Kommunion etc. eine wichtige symbolische Rolle als Träger des geistigen Lichtes. Vgl. Dornbusch, Salamander.

In der psychologischen Symbolkunde wird auf die enge Beziehung zwischen dem Feuer und dem Herd (der Mitte des Hauses und der Familie), dem Bereiten der Speisen und dem Schmelzen der Metalle hingewiesen sowie auf die im poetischen Bild angesprochene »Glut des Herzens«. »Wo man im Traum sich einem großen Feuer nähert, wer Feuerschein am Himmel heraufziehen sieht, der ist in der Nähe göttlicher Gewalten« (Aeppli); jedoch »das Feuer der Leidenschaft wie der Ideen-Ergriffenheit ist auch Flamme, in der man verbrennen kann«.

Beispiele: 
Quellen: 
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