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Symbol:Evangelisten-Symbole
Kulturkreis:Christentum
Bild:
zum Bild:Gladbeck, Evang. Christuskirche. Paul Thon, 1950
Bedeutung:

Evangelisten-Symbole. In der Vision des Propheten Hesekiel (Ezechiel) heißt es: »Ich sah – ein  Sturmwind kam vom Norden, eine große Wolke mit flackerndem Feuer, umgeben von einem hellen Schein. Aus dem Feuer strahlte es wie glänzendes  Gold. Mitten darin erschien etwas wie vier Lebewesen... Jedes der Lebewesen hatte vier Gesichter und vier Flügel... sie glänzten wie glatte und spiegelnde Bronze... Und ihre Gesichter sahen so aus: ein Menschengesicht (nach vorn), ein Löwengesicht (nach rechts), ein Stiergesicht (nach links) und ein  Adlergesicht (nach hinten).«

Diese dergestalt (Tetramorph) ist zweifellos durch die altorientalische Vorstellung der vier Welteckenhüter oder Himmelsträger an den vier Seiten des Firmaments beeinflußt, die ihrerseits auf den Stern Symbolen des Tierkreises beruht.

Ähnlich heißt es in der Johannes-Apokalypse, daß vier Lebewesen den Thron Gottes umstehen: »Das erste glich einem Löwen, das zweite einem Jungstier, das dritte hat ein Gesicht wie ein Mensch, das vierte war gleich einem fliegenden Adler« (4,7-9). Es handelt sich offenbar um die Verbildlichung der vier Zodiakalzeichen des »fixen« oder »festen Kreuzes«, die heute aus den Zeichen Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann (den mittleren Zeichen aus jeder der vier Jahreszeichen) bestehen.

Den Skorpion ersetzt der Adler, den Wassermann der Mensch.

Wurden zunächst die vier Evangelisten mit den vier Cherubim, den Thronengeln Gottes, in Verbindung gebracht, so setzte sich ab dem 5. Jahrhundert die Identifikation mit dem »Tetramorph« durch, offensichtlich unter dem Einfluß astrologischer Doktrinen.

Der Kirchenlehrer Hieronymus (348-420 n. Chr.) motiviert dies so: Der Evangelist Matthäus hat den (geflügelten) Menschen zum Symbol, weil sein Bericht mit der Menschwerdung Christi beginnt; Markus gehört zum Löwen, weil sein Evangelium die »Stimme des Rufenden in der Wüste« – Johannes des Täufers – zum Anfang hat; Lukas gehört zum Opfertier Stier, weil bei ihm am Beginn vom Priester Zacharias die Rede ist; Johannes schließlich hat den Adler zum Symbol, denn bei ihm ist der Geistesflug zu den höchsten Himmelsregionen am augenfälligsten.

Irenaeus von Lyon (um 180 n. Chr.) hatte bereits früher die Evangelisten nach ihren idealen Eigenschaften mit der Viergestalt verglichen, ohne sie einzeln zu charakterisieren, sondern nur im Hinblick auf die vierfache Wirkung der Frohbotschaft: Der Löwe drückt königliche Tatkraft aus, das Stierkalb den Opferdienst, der Mensch die Menschwerdung, der Adler den göttlichen Hauch (Pneuma), der die Kirche durchdringt.

Den vier Evangelisten wurden bald die vier großen Propheten des Alten Testaments (Jesaias, Jeremias, Hesekiel und Daniel) und die vier Kirchenlehrer oder Kirchenväter Augustinus, Ambrosius, Hieronymus und Gregor d.Gr. gegenübergestellt. »Zweifellos geht gerade die Wahl der Majestät, Kraft, Einsicht und Beweglichkeit in besonderer Weise verkörpernden Lebewesen auf sehr alte Motive und prähistorische Traditionen zurück. Alt ist auch ihre Beziehung auf die vier Kardinaltugenden Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit, Gerechtigkeit« (G. Heinz-Mohr).

Die bildliche Darstellung der Evangelisten in Gestalt von vier mit der römischen Toga bekleideten Philosophen, mit  Buch und Lesepult, wird im frühen Mittelalter häufig von ihren Symbolgestalten begleitet. In den Texten werden ihre Botschaften auch mit den vier Flüssen des Paradieses verglichen. Von den Tiergestalten wurde besonders der »Markuslöwe« bekannt, der das Wappentier der Republik Venedig (bis 1797) bzw. der Stadt Venedig ist. Er hält mit der rechten Pranke ein geöffnetes Buch mit der Inschrift »Pax tibi Marce evangelista meus« (Friede sei mit dir, Markus, mein Evangelist). Dieser Markuslöwe ziert auch heute die Marine- und die Handelsflagge Italiens.

Beispiele: 
Quellen: 
Links: 


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