Elster, früher auch Eggster oder »Hätz«, gilt in Mitteleuropa als Symboltier der Geschwätzigkeit und Dieberei (Redensarten »geschwätzig wie eine Elster, eine zänkische Elster, die diebische Elster« usw.).
Schon in Ovids »Metamorphosen« wird eine Frau in eine Elster verwandelt.
Während der schwarzweiß befiederte Vogel bei uns negativ bewertet wird, gilt er in China (hsi) als Glückssymbol (hsi-ch'iao, Freudenelster). Ihr Schrei soll gute Nachrichten oder erfreuliche Gäste ankündigen.
Ein Text aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. erzählt, daß in alter Zeit Mann und Frau bei einer vorübergehenden Trennung einen Spiegel in zwei Teile brachen. Bei Ehebruch verwandelte sich der Spiegelteil des Sünders in eine Elster und kündete dem betrogenen Partner die Missetat an. Daher wurden Bronzespiegel oft mit eingeritzten Elsterbildern versehen.
Außerdem verkörperte die Elster das Urprinzip Yang (Yin und Yang) und stand als Glücksvogel dem Raben gegenüber. Bilder mit zwölf Elstern bedeuteten ebenso viele gute Wünsche, solche mit Elstern, Bambus und Pflaume oder mit zwei Elstern eheliche Liebesfreuden (besonders auf Hochzeitswünschen dargestellt).